Wackelt Mainz-Trainer Schwarz? – Schröder vermeidet Treuebekenntnis
Das 2:3 gegen Union Berlin bedeutete für Mainz 05 am elften Bundesliga-Spieltag bereits die achte Niederlage. Gegen den Aufsteiger lag man kurz nach Wiederanpfiff schon mit 0:3 hinten. Die Aufholdjagd in der zweiten Halbzeit wurde letztlich nicht belohnt. In der Woche zuvor war Mainz in Leipzig mit 0:8 unter die Räder gekommen.
Schröder: „Kennen die Mechanismen“
Hinsichtlich dieser negativen Entwicklung gerät Sandro Schwarz immer mehr in die Kritik. Und angesichts der schwachen Leistungen fehlen Rouven Schröder aktuell schlichtweg die Argumente, dem Trainer den Rücken zu stärken. „Wir kennen die Mechanismen. Der Verein steht über allem, über jeder Person. Wir müssen die Dinge besprechen und betrachten“, so der Sportvorstand der Mainzer in „Bild“. Ein Bekenntnis zu Schwarz hört sich zwar anders an. Schröder betonte jedoch, er wolle für den Coach „nicht jede Woche ein Plädoyer halten.“
Kapitän Daniel Brosinski ist ohnehin weit davon entfernt, sich und seine Teamkollegen aus der Schusslinie zu nehmen. „Wir haben auf dem Platz alle versagt, jeder muss sich hinterfragen“, stellte der 31-Jährige klar. Brosinski hatte die Gäste aus Berlin zunächst mit einem Eigentor in Führung gebracht. Per Elfmeter brachte er die Mainzer in der 94. Minute noch einmal bis auf einen Treffer heran. Am Ende reichte es jedoch nicht zu einem Punktgewinn. Die Fans quittierten den Auftritt mit lautstarken Pfiffen. „Das ist natürlich nicht schön, aber es ist ihr gutes Recht. Und nach so einer Leistung auch zurecht“, gestand Brosinski nach Abpfiff.
Schwarz ist „enttäuscht und frustriert“
„Am Ende war die Moral da, aber unterm Strich fehlte heute die Energie, sich im Kollektiv gegen alle Widerstände zu stemmen. Eine reine Kopfsache“, analysierte Schwarz die erneute Niederlage. Man müsse jedoch „nicht über fehlende Qualität oder fehlende Bereitschaft sprechen.“ Schwarz ist sich der Schwierigkeit der Situation bewusst. Um seine eigene Person mache er sich allerdings weniger Sorgen als um Mainz 05. „Ich habe keine Furcht. Es geht um die Mannschaft und den Klub. Ich bin eher frustriert und enttäuscht, dass wir verloren haben.“ Ob der 41-Jährige auch nach der Länderspielpause beim Gastspiel bei den formstarken Hoffenheimern noch an der Seitenlinie des Tabellensechzehnten steht, scheint derzeit zumindest noch fraglich zu sein.