Der Saisonstart von Bayer Leverkusen verläuft nach Plan: Platz eins in der Bundesliga so wie ungefährdete Siege in der Europa League und dem DFB-Pokal. Zudem schlagen die Neuzugänge voll ein. Ist dies die Saison der Werkself oder erwartet den ewigen Zweiten wieder eine Enttäuschung?
Die Werkself hat sich zum Beginn der Saison in einen Rausch gespielt und grüßt zur Länderspielpause sogar von der Tabellenspitze. Obendrein ist die Mannschaft von Xabi Alonso wettbewerbsübergreifend ungeschlagen. Nur der FC Bayern konnte ihnen am vierten Spieltag beim 2:2-Unentschieden zwei Punkte abnehmen. Nach dem aktuellen Stand gibt es also ausreichend Gründe, optimistisch zu sein.
In der Liga hat man 19 von 21 Punkten geholt und, zusammen mit dem FC Bayern, die meisten Tore geschossen sowie die beste Tordifferenz. Auch defensiv gibt es bei sechs Gegentoren nichts zu meckern, nur die Eintracht hat eins weniger. In der Europa League gab es sechs von sechs Punkten und man schoss in zwei Spielen sechs Tore. Ebenso problemlos lief es im DFB-Pokal, wo man sich gegen Teutonia Ottensen mit einem entspannten 0:8 in die Runde zwei schoss. Eine quasi makellose Bilanz.
Der starke Saisonstart ist auch dem Sportvorstand Simon Rolfes zu verdanken. Mit Alejandro Grimaldo, Granit Xhaka, Victor Boniface und Jonas Hofmann gab es in diesem Transferfenster massive Verstärkung. Die beiden Letztgenannten haben allein in der Bundesliga jeweils bereits neun und acht Scorerpunkte gesammelt. Aber auch Grimaldo hat mit sechs Vorlagen einen entscheidenden Anteil an der Leistung von Leverkusen.
Neben den Neuzugängen wissen jedoch auch Spieler zu glänzen, die schon länger bei der Werkself unter Vertrag stehen: Jeremie Frimpong kommt ebenfalls auf sechs Scorerpunkte, Florian Wirtz und Exequiel Palacios auf vier. Insgesamt 44 Scorerpunkte für Bayer bedeuten einen geteilten ersten Platz mit dem VfB Stuttgart in dieser Statistik.
Die Werkself hat Lust auf Offensivfußball, dem bislang kaum jemand viel Paroli bieten kann. Supertalent Wirtz ist wieder fit und in Form und die Neuzugänge funktionieren von Anfang an einwandfrei. Eine überdurchschnittliche Passquote, erfolgreiche Dribblings, Laufleistung und natürlich 3,29 Tore pro Spiel sprechen für sich. Bayer hat und macht Spaß. Die Frage, die sich jedoch alle stellen, ist, ob der „Vizekusen“-Fluch sie zum Ende der Saison wieder einmal heimsucht oder ob das die Werte des künftigen Deutschen Meisters sind.
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