In einem Interview mit der Sport Bild spricht der neue Trainer von Bayer 04 Leverkusen über seinen zukünftigen Arbeitgeber und über sich als Persönlichkeit. Unter anderem verrät er, warum ihm die Außendarstellung so wichtig ist, auf was es als Trainer in Sachen Teamführung ankommt und wie er sich auf seine neue Arbeit in Leverkusen vorbereitet. Vor seinem Amtsantritt in Bern hatten nicht unbedingt viele den Schweizer Trainer auf dem Zettel. Drei Meistertitel später und das Erreichen des Europa-League-Achtelfinales machten ihn in diesem Sommer zu einem gefragten Mann. Mit Leverkusen besteht nun die Möglichkeit sich neu zu beweisen.
Leverkusen. 25. Februar. Bern gewinnt überraschend auch das Rückspiel der Euro-League Zwischenrunde in Leverkusen und zieht in das Achtelfinale ein. Diese Niederlage steht im Nachgang symptomatisch für die sportlich schwierige Situation unterm Bayer-Kreuz mit Peter Bosz. Sie leitet aber auch gleichzeitig eine Wende ein. Der Schweizer Trainer wurde aufgrund dieser Partien und seinen diversen Erfolgen in der Schweiz (3x Schweizer Meister und 1x Cupsieger) ein gefragter Trainer für die Verantwortlichen um Rudi Völler.
Leverkusen. 19. Mai. Der Verein teilt offiziell mit: Der 42-Jährige wird ab kommenden Sommer neuer Trainer in Leverkusen. Ausgestattet mit einem Vertrag bis 2024, soll er den Verein wieder zu dem machen, was er mal war. Zu einem Champions-League-Aspiranten. Oder vielleicht mehr? Die Zukunft wird es zeigen.
Für den Schweizer geht es besonders um die Außendarstellung und um die Persönlichkeitsentwicklung. „Am wichtigsten für mich ist, sich mit sich selbst zu beschäftigen, wie ich eine Führungspersönlichkeit werde“, so der gebürtige Luzerne. Für ihn sei die Selbstreflexion ein elementarer Bestandteil. So reflektiert er sein Auftreten in der Presse, an der Seitenlinie oder auch Gespräche mit Spielern so genau wie möglich. Teilweise auch mit Videoanalysen. Das soll auch seinen Zweck für die Mannschaft haben.
„Das meiste Potenzial mehr aus dem Kader herauszuholen, liegt in der Beziehung zum Spieler. Das sehe ich als Hauptaufgabe des Trainers. Mein Anspruch ist, nie einen Spieler zu verlieren.“. Konkret geht es ihm dabei darum, in den Austausch mit seinen Spielern zu gehen, sie als Person besser kennenzulernen und zu verstehen.
Um für seinen neuen Klub bestens vorbereitet zu sein, versucht sich der Schweizer alle erdenklichen Informationen über den Verein einzuholen. Er begutachtet die Struktur des Vereins, die Historie und den Kader, um sich bestmöglich mit Bayer identifizieren zu können.
Für ihn sei das wichtigste: „Ein volles Stadion und toller Fußball.“ Dafür nutzte er in Bern sehr flexible Taktikformationen. Mal mit dreier, vierer oder sogar Fünferkette. „Ich will eine hohe Intensität und Flexibilität“. Menschlich und sportlich hat Seoane klare Vorstellungen, wie er mit seinem Team arbeiten möchte. Bayer 04 ist gleichzeitig eine Chance seine Erfolgsgeschichte zu erweitern.
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