Leverkusen gegen Hamburg: Standortbestimmung am Rhein
Das haben sich die Verantwortlichen von Bayer 04 Leverkusen wohl ganz anders vorgestellt. Fünf Spieltage sind in der Bundesliga mittlerweile absolviert – und die Werkself dümpelt mit vier Punkten irgendwo in der unteren Tabellenhälfte umher. Viel zu wenig für die hohen Ansprüche, die am Rhein vor Saisonbeginn formuliert wurden. Nach einer enttäuschenden 1:2 Auswärtsniederlage in Berlin kommt am heutigen Sonntag der Hamburger SV in die BayArena. Eine Mannschaft, die seit drei Spielen auf ein eigenes Tor wartet. Für beide Teams wird es daher eine richtungsweisende Begegnung.
Ein neuer Hoffnungsträger für die Werkself
Gerade einmal eine Woche ist es her, als in Leverkusen ein Befreiungsschlag gefeiert wurde, den es am Ende gar nicht gab. 4:0 besiegte die Werkself am vergangenen Sonntag den SC Freiburg, um nur drei Tage später ein enttäuschenden Auftritt in Berlin abzuliefern. Dass seine Mannschaft derart wechselnde Leistungen zeigt, gefällt Trainer Heiko Herrlich überhaupt nicht. „Wir müssen die Nachlässigkeiten abstellen“, sagt der 45-Jährige. „Phasen wie gegen Hertha, in denen die Wachsamkeit fehlt, dürfen uns nicht mehr passieren.“
Gegen den HSV wird Herrlich erstmals auf Neuzugang Lucas Alario zurückgreifen können. Der argentinische Stürmer hat gut einen Monat nach senem Wechsel an den Rhein endlich die Spielberechtigung der FIFA erhalten. “Das ist eine super Nachricht, auf die wir lange genug gewartet haben“, freut sich Herrlich. „Man sieht, dass Lucas weiß, wo das Tor steht”. Verzichten muss der Trainer dagegen auf Tin Jedvaj, der sich nach seinem Haarriss im Schienbein weiterhin in der Reha befindet. Kai Havertz und Kapitän Lars Bender haben sich bei dem Spiel in der Hauptstadt leichtere Blessuren zugetragen. Ein Einsatz der beiden Mittelfeldspieler ist dennoch wahrscheinlich.
Der HSV mit drei Niederlagen in Folge
Wie der Gegner aus Hamburg am Sonntagabend auftreten wird, gibt Heiko Herrlich dagegen Rätsel auf. „Ob sie mutig nach vorn oder abwartend spielen? Wie Hamburg auftritt, ist schwer abzusehen”, sagt der Leverkusener Trainer. Seinem Gegenüber an der Seitenlinie, HSV-Trainer Markus Gisdol, werden die herrlichen Gedankenspiele egal sein. Nach zwei Siegen zum Auftakt gegen Augsburg und Köln haben die Hamburger die letzten drei Spiele gegen Leipzig, Hannover und Dortmund allesamt verloren. Für Gisdol kein Grund, den Kopf in den Sand zu Stecken. „Wenn wir schlecht spielen würden, dann würde ich mir Sorgen machen. Aber das Team macht auf mich einen stabilen Eindruck,” sagt der Trainer der Hamburger. Doch auch der 48-jährige Übungsleiter weiß, dass sich der HSV bei einer weiteren Niederlage wohl wieder mitten im Abstiegskampf wiederfinden würde.
Dass die Hamburger seit drei Spielen kein eigenes Tor geschossen haben, sieht Gisdol auch nicht als Problem: „Im letzten Pass fehlt uns die Entschlossenheit. Aber daran werden wir weiter arbeiten.“ Schwierigkeiten bereitet den Hamburgern weiterhin eine lange Verletztenliste. Zwar kehrt Mittelfeldstratege Albin Ekdal gegen Leverkusen wieder in den Kader zurück, nachdem er beim 0:3 gegen den BVB noch mit Rückenbeschwerden pausieren musste. Doch mit Rick van Drongelen, Aaron Hunt, Bjarne Thoelke, Filip Kostic und Nicolai Müller müssen die Rothosen auf viele potenzielle Stammspieler verzichten.
Informationen zum Spiel:
Anstoß: So, 24.09.2017 um 18:00 Uhr, Sky
Stadion: BayArena, Leverkusen, 30.210 Plätze
Schiedsrichter: Robert Kampka (SR), Wolfgang Stark (VAR)
Tipp der Redaktion: Sieg Leverkusen