Bayer 04 Leverkusen ist wieder da. Nach dem enttäuschenden zwölften Platz der letzten Saison, spielt die Werkself eine beeindruckende Saison. Unter Trainer Heiko Herrlich besticht die Mannschaft vor allem durch das starke Teamwork. Aber auch überragende Einzelleistungen wie die von Flügelflitzer Leon Bailey tragen immer wieder zum Erfolg bei. Der 20-jährige Jamaikaner hat sich in dieser Spielzeit auf die Einkaufslisten einiger europäischer Spitzenklubs gespielt. Gegen Hertha BSC könnte er am Samstagnachmittag jedoch ausfallen.
Bei all dem Trubel um seine Mannschaft weiß Heiko Herrlich aber auch, dass der aktuelle zweite Tabellenplatz gewiss keine Selbstverständlichkeit ist. „Wir sind eigentlich kein typischer Zweiter. Ich habe gelesen, dass noch nie ein Tabellenzweiter nach 21 Spielen so wenige Punkte hat wie wir“, weiß der 46-Jährige die Lage richtig einzuschätzen.
Für das Spiel gegen Hertha setzt Herrlich vor allen Dingen darauf, dass seine Mannschaft weiterhin gut gegen Standards verteidigt. Der Bayer-Coach weiß um die Stärke der Berliner: „Fast die Hälfte der Tore haben sie nach Standardsituationen gemacht. Da müssen wir konzentriert sein.“ Insgesamt macht die Formkurve seine Mannschaft aber zum klaren Favoriten. Immerhin hat der Hauptstadt-Klub in der Rückrunde noch keinen Sieg auf dem Konto und auch nur zwei Tore erzielt.
Hertha-Coach Pál Dárdai hofft indes, dass sein Team in Leverkusen die Trendwende schafft. Der Ungar hat zwar großen Respekt vor dem Leistungsvermögen der Rheinländer, weiß aber auch, dass abgesehen vielleicht von Bayern München, kein Team in der Bundesliga unschlagbar ist: „Leverkusen ist gerade in Top-Form. Wenn man deren Mannschaftsleistungen und die individuelle Qualität beobachtet, sieht es sehr gut aus. Aber in jedem Spiel hast du die Möglichkeit, einen Punkt mitzunehmen oder zu gewinnen.“
Am Samstag erwartet er von seinen Spielern, dass sie sich nicht verstecken, sondern die Leverkusener früh angehen. „Wir wollen frech sein und nicht so tief stehen, sondern nach vorn verteidigen“, erklärt Dárdai. Gelingt das, könnte man die Werkself überraschen – ähnlich wie beim 2:1-Sieg im Hinspiel, als man Bayer eine von nur vier Niederlagen zufügte.
Dabei kann der Trainer der Berliner wieder auf Stammtorhüter Rune Jarstein und Mittelfeldakteur Per Skjelbred bauen, die nach ihren Verletzungen in die Startformation zurückkehren dürften. Der ebenfalls wiedergenesene Mitchell Weiser wird dagegen wohl nicht von Anfang an auf dem Platz stehen, ist für Dárdai aber auch als Option von der Bank wertvoll.
Ein ähnliches Problem hat auch Heiko Herrlich. Der Leverkusener Coach wird Youngster Leon Bailey, der leicht angeschlagen ist, aller Voraussicht nach wohl erst einmal auf die Bank setzen. Mit Karim Bellarabi steht aber schon adäquater Ersatz bereit. Auch hinter den Einsätzen von Kevin Volland und Charles Aránguiz stehen noch kleine Fragezeichen.
Bayer 04 Leverkusen: Leno – Retsos, Tah, S. Bender, Wendell – Baumgartlinger, Aranguiz – Bellarabi, Volland, Brandt – Alario
Hertha BSC: Jarstein – Pekarik, Stark, Torunarigha, Plattenhardt – Maier, Skjelbred – Lazaro, Darida, Kalou – Selke
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