Leverkusen im Transfer-Check – Neuzugänge schlagen noch nicht ein
Bayer 04 Leverkusen startete extrem schwach in die neue Saison. Im DFB-Pokal gewann man knapp mit 1:0 beim Oberligisten aus Pforzheim. Auch in der Bundesliga lief für die Werkself nicht alles nach Plan. Aktuell befinden sich die Leverkusener in der Bundesliga auf Platz 16, da sie mit zwei Niederlagen in die neue Saison starteten.
Abgänge positionsgetreu ersetzt
Im Sommer verließen den Verein mit Torhüter Bernd Leno und Rechtsverteidiger Bruno Henrichs wichtige Stützen. Auf der Suche nach geeignetem Ersatz auf der Torhüter-Position sind die Verantwortlichen von Bayer 04 Leverkusen schnell fündig geworden, statt Leno ist nun Lukas Hradecky die Nummer 1 bei der Werkself. Zu Beginn der Transferphase verpflichtete man auch Mitchell Weiser, der von der Spree in Berlin an den Rhein nach Leverkusen wechselte. Dieser soll nun die Position in der rechten Verteidigung von Leverkusen bekleiden.
In der Offensive verstärkten sich die Leverkusener mit Isaac Kiese Thelin, der für ein Jahr aus Anderlecht ausgeliehen wird. Zusätzlich verpflichtete man noch den jungen Brasilianer Paulinho. Der 18-jährige Linksaußen wurde vom brasilianischen Erstligisten Vasco da Gama geholt und kostete die Werkself rund 18 Millionen Euro. Des Weiteren wechselte Thorsten Kirschbaum ablösefrei zu dem Europa-League-Teilnehmer.
Neuzugänge noch nicht angekommen
Mal abgesehen davon, dass Bayer 04 Leverkusen insgesamt schlecht startete, läuft es für die Neuzugänge auch noch nicht nach Plan bei der Werkself. Isaac Kiese Thelin kommt bis jetzt zwar auf zwei Einsätze, jedoch nur auf 46 Spielminuten. Im letzten Spiel gegen den VfL Wolfsburg wurde der Schwede in der 71. Spielminute eingewechselt, konnte jedoch die 1:3-Heimniederlage auch nicht verhindern. Auch im ersten Saisonspiel im Borussia-Park wurde der Stürmer eingewechselt, blieb aber auch gegen die Fohlen blass. Die einzige Statistik, die aktuell für den ausgeliehenen Schweden spricht, ist seine Zweikampfquote – 70 Prozent gewann Thelin. Allerdings bringt ihm diese Statistik auch keine Tore.
Der teuerste Neuzugang der Werkself, Paulinho, ist auch noch nicht in der Bundesliga angekommen. Der junge Brasilianer kommt bis jetzt auf 20 Spielminuten. Gegen den VfL Wolfsburg wurde er gleichzeitig mit Thelin eingewechselt. Der junge Brasilianer konnte jedoch auch nichts mehr am Spielverlauf ändern. In den Schlussminuten brachte der Mittelfeldspieler aber immerhin alle seiner Pässe an den eigenen Mann.
Mitchell Weiser bekam von den Neuzugängen bis jetzt die meiste Spielzeit. Gegen Mönchengladbach wurde der Ex-Berliner kurz vor Schluss eingewechselt und gegen Wolfsburg stand er sogar über die gesamte Distanz auf dem Platz. Das Spiel startete für ihn gut. Weiser breitete die 1:0-Führung durch Leon Bailey vor. Beim Ausgleich der Wölfe war der Ausgangspunkt ein nicht gewonnener Zweikampf auf der rechten Seite, den Weiser hätte gewinnen müssen. Somit ging der 1:1-Ausgleich mit auf seine Kappe und auch danach lief das Spiel nicht sonderlich gut für den Rechtsverteidiger.
Hradecky muss zunächst aussetzen
In den letzten Saisons überzeugte Hradecky im Kasten der Frankfurter, mit denen er in der vergangenen Saison sogar den Pokal gewann. Der Finne verlängerte seinen Vertrag bei der Eintracht nicht, somit konnte man ihn ablösefrei nach Leverkusen holen. Er wurde als Ersatz für Bernd Leno verpflichtet, der den Verein verlassen hat und zu Arsenal gewechselt ist.
Im Laufe der Vorberteitung wurde dann aber klar, dass Hradecky die Leverkusener in den ersten Spielen nicht weiterhelfen kann. Im Juli wurden dem Finnen die Weisheitszähne entfernt. Diese Operation setzte den Ex-Frankfurter erstmal außer Gefecht. Um den Trainingsrückstand möglichst gering zu halten und womöglich sogar zum Saisonstart fit zu werden, trainierte der Torwart mit einem Lacrosse-Helm. Der Knochenstoffwechsel des Finnen jedoch spielte nicht mit und somit kam er bis jetzt noch nicht zum Einsatz. Erst wenn die Lücke in seinem Unterkiefer komplett geschlossen ist, kommt Hradecky für einen Einsatz in Frage. Die Chancen auf einen Einsatz im nächsten Spiel gegen Bayern München stehen allerdings nicht schlecht.
Wie geht es für die Neuzugänge weiter?
Lukas Hradecky wird, sobald er wieder fit ist, die Nummer eins zwischen den Pfosten sein. Dafür spricht erstens, dass er als Stammtorhüter verpflichtet und zweitens patzte Özcan gegen den VfL Wolfsburg. Neben Hradecky wird sich auch Weiser in der Startelf der Werkself festspielen. Nach dem Abgang von Benjamin Henrichs ist Weiser die erste Option für die Rechtsverteidiger-Position. Sobald es für das gesamte Team besser läuft, wird auch Weiser in Leverkusen ankommen und das Spiel von Bayer voranbringen.
Thorsten Kirschbaum, Paulinho und Isaac Kiese Thelin hingegen werden es vorest schwer haben bei Bayer Leverkusen. Kirschbaum wurde als Ersatztorhüter verpflichtet und hat daher ohnehin nur geringe Chancen auf einen Einsatz. Da Herrlich aktuell Formationen mit einem Stürmer bevorzugt, muss sich auch Kiese Thelin vorerst hinten anstellen. Der junge Brasilianer Paulinho steht uunterdessen im Schatten von dem Shootingstar Leon Bailey. Solange der Jamaikaner bei der Werkself spielt, wird auch Paulinho wohl nur von der Bank auf Einsatzminuten kommen.