Am 9. August beginnt die neue Saison mit dem DFB-Pokal. Einen Tag darauf muss sich in diesem Wettbewerb auch Bayern Leverkusen behaupten, bevor es eine gute Woche später wieder in den Bundesligaalltag geht. Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz bestreitet bis dahin noch drei Testspiele, unter anderem gegen den spanischen Erstligisten FC Valencia. Dabei lässt der Niederländer den Konkurrenzkampf auf einigen Positionen auch so kurz vor Saisonbeginn noch offen. Besonders auf drei Positionen ist noch viel Entscheidungsfreiraum.
Mit Jonathan Tah, Julian Baumgartlinger und Charles Aranguiz wird das Team erst zum Wochenende komplett besetzt sein. Die Rückkehr der Teilnehmer der internationalen Wettbewerbe des Frühsommers ermöglichen die letzten drei Testspiele mit dem gesamten Kader zu bestreiten. In den bisherigen Tests bot sich die Gelegenheit personell zu variieren. Bosz setzte bei den Niederlagen gegen Watford und Eupen auf ein offensiveres System. Statt mit einer einer klassischen Sechs zu spielen, setzte er Paulinho auf die Position hinter der Spitze. Der Übungsleiter fand durchaus lobende Worte für das brasilianische Talent, das ein schwieriges erstes Jahr in Leverkusen verlebte. „Er hat das sehr gut gemacht. Man sieht, dass er vor allem im offensiven Mittelfeld gut spielen kann“, wird der Niederländer in der „BILD“ zitiert.
Könnte Paulinho den internen Konkurrenzkampf für sich entscheiden? Nach dem Abgang von Julian Brandt zu Borussia Dortmund sieht sich Paulinho motiviert die hinterlassene Lücke zu schließen und visiert die Zehnerposition an. Doch das Top-Talent steht damit in Konkurrenz zu Neuzugang Kerem Demirbay, Kai Havertz und Charles Aranguiz. Ein überragendes Trio, deren Position in der Startelf eigentlich unangefochten scheint. Sollte Bosz nicht auf ein gnadenlos Offensives 3-4-2-1 umstellen mit einer hängenden Spitze bleibt Paulinho vielleicht nur die Hoffnung auf die Flügelposition im 4-3-3.
Denn genau hier sind die Personalien noch offen. Mit Karim Bellarabi, Leon Bailey und Neuzugang Moussa Diaby bewerben sich drei weitere mehr als fähige Kandidaten um die Startelf. Bailey musste letzte Saison mit einem Formtief nach einer überragenden Saison 2017/18 kämpfen. In der kommenden Saison muss er sich nun mit Diaby messen. Bosz lässt sich dabei nicht in die Karten schauen. In den letzten Tests soll sich entscheiden, wer die Flügel besetzen könnte. Zudem wird sich erst zeigen müssen, ob Paulinho eine realistische Chance hat, sich im Mittelfeld oder gar auf Außen gegen Karim Bellarabi durchzusetzen. Er selbst und auch sein Trainer sehen ihn eher auf der Position hinter der Spitze. Allerdings wohl nicht als Startelfoption. „Er ist jetzt für Jules (Julian Brandt) Position eingeplant“, sagte Bosz unlängst über Demirbay. Und lässt die Außenposition damit wohl als letzte Hoffnung für Paulinho in die Startelf zu kommen.
Zu guter letzt konkurrieren Mitchell Weiser und Lars Bender um die etatmäßige Position in der Rechtsverteidigung. Kapitän Bender warfen in seiner Karriere oft schwerere Verletzungen zurück, doch Peter Bosz weiß, was er an seinem Routinier bei voller Gesundheit hat. Weiser selbst spricht davon, diesen Konkurrenzkampf anzunehmen und möchte über die offensiven Impulse punkten. Denn wie auch seine Teamkollegen fiebert Weiser der Champions League entgegen. Das letzte Wort bei der Rechtsverteidigung ist also ebenfalls noch nicht gesprochen.
Die finale Benennung der ersten Elf wird sich bei der Werkself also noch etwas ziehen. Klar ist: Die personelle Lage ist trotz des Brandt-Abgangs komfortabel und die letzten Tests bedeuten für jeden Spieler das Beste herausholen zu müssen. Paulinho bewies seinen Hunger und auch die Neuzugänge versprechen attraktiven Offensivfußball. Die personellen Diskussionen steigern nur die Vorfreude auf das offensive Potential aus Leverkusen.
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