Seit Ende letzten Jahres ist Peter Bosz als Trainer bei Bayer 04 Leverkusen als Trainer tätig. Dort löste er Heiko Herrlich ab und schaffte mit der Werkself den vierten Platz in der Abschlusstabelle der Bundesliga. Somit ist die Mannschaft des Niederländers in der Champions League vertreten. In diesem Wettbewerb konnte der heute 55-Jährige bereits mit Borussia Dortmund Erfahrungen sammeln. Dort war Peter Bosz ein halbes Jahr als Trainer aktiv. In einem Interview mit dem Magazin „11 Freunde“ spricht er über seine Zeit als BVB-Übungsleiter und zeigt sich verwundert über das Image seines derzeitigen Arbeitgebers.
Für nur 24 Pflichtspiele stand der Fußballlehrer an der Seitenlinie des BVB. Nach einer grandiosen Anfangsserie folgte der abrupte Absturz und folglich die Trennung. Doch Peter Bosz würde die damalige Entscheidung, von Ajax Amsterdam nach Dortmund zu gehen, erneut so treffen. „Auf jeden Fall. Ich hatte bereits beschlossen bei Ajax aufzuhören, bevor das Angebot aus Dortmund kam“, so der Niederländer. Der heutige Trainer der Schwarz-Gelben, Lucien Favre, galt bereits damals als Wunschkandidat von Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc. „Wenn er damals dort zugesagt hätte, wäre ich überhaupt nicht in Kontakt mit dem BVB gekommen“, gesteht er, räumt aber ein, dass er „über den Stand der Dinge informiert“ war. Beide Trainer haben den gleichen Berater. Angesprochen darauf, ob das Bus-Attentat im Jahr zuvor und die damalige Kaderzusammenstellung der Dortmunder seine Freistellung begünstigten, antwortete Bosz wie folgt: „Wenn ich diese Dinge jetzt bestätigen würde, klänge es aus meiner Sicht wie eine Ausrede.“
Seine Zeit in Dortmund analysiert er nüchtern und klar. „Ich hatte in Dortmund das Momentum nicht auf meiner Seite, aber ich habe sehr nette Menschen kennengelernt. Es ist schade, dass es so schnell zu Ende gegangen ist, aber so ist Fussball.“ Das Image, welches Bayer Leverkusen aufgrund zahlreicher zweiten Plätze begleitet, kannte der Niederländer bis dato noch nicht. „Vizekusen? Was ist Vizekusen? Ich weiß, dass der Klub immer gute Spieler hatte, in den frühen 2000ern zum Beispiel Michael Ballack und einige herausragende Südamerikaner.“ Ein einziger Titel würde die Bezeichnung Vizekusen unnütz erscheinen lassen. Darauf angesprochen meint Peter Bosz: „Es macht keinen Sinn über Titel zu reden. Für Titel muss man arbeiten.“ Die aktuelle Saison wird zeigen, ob der 55-Jährige mit der Werkself auch in den kommenden Jahren erfolgreich sein kann.
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