Die Corona-Pandemie hat bei allen Fußball-Vereinen zu hohen wirtschaftlichen Verlusten geführt. Dennoch kann man den letzten anderthalb Jahren in der Bundesliga durchaus auch Positives abgewinnen. So hat Bayer Leverkusen mit Megatalent Florian Wirtz trotz der hohen finanziellen Einbußen durch die Lockdown-Maßnahmen auch von der Corona-Pandemie profitiert.
„Corona hat seine Karriere tatsächlich beschleunigt“, sagte Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes in einem Interview der „Sport-Bild“ zur Entwicklung von Jungstar Florian Wirtz. „Florian hat sich rasanter entwickelt, als es vorauszusehen war. Was niemand voraussehen konnte, war der Lockdown im März 2020. Dadurch gab es keinen Unterricht in den Schulen“, sagte Rolfes über den damals 16 Jahre alten Schüler.
Er habe dann Vater Hans-Joachim gefragt, ob Wirtz bei den Profis mittrainieren könne. Das habe einen enormen Entwicklungsschub zur Folge gehabt, Florian Wirtz sei in der Phase des ersten Shutdowns „in der Lage“ gewesen, „das Profiniveau im Training sofort zu adaptieren“, sagte Rolfes. Nach den drei Monaten bis Ende Juni 2020 sei dann klar gewesen, dass Wirtz nicht erst noch in der U19 spiele, sondern bei den Profis bleibe.
Ein Glücksfall für Bayer, denn damit stand der Nachfolger für Kai Havertz nach dessen Abgang im Sommer 2020 für 100 Millionen Euro zum FC Chelsea bereits zur Verfügung. „Wir waren uns einig, dass wir auf dessen Position im Mittelfeld keinen Nachfolger holen und voll auf Florian setzen“, erklärte Rolfes. Wirtz beendete seine erste volle Saison mit 29 Spielen, fünf Toren und sechs Torvorlagen – und machte auch sein Abitur.
Am Samstag wurde er mit seinem Siegtreffer zum 1:0 von Bayer gegen den FSV Mainz 05 Rekordhalter. Mit 18 Jahren und 145 Tagen ist Wirtz nun der jüngste Spieler, dem zehn Bundesliga-Tore gelangen. „Er braucht sich vor keinem anderen Spieler des Jahrgangs 2003 zu verstecken. Er gehört zu den Besten in Europa“, sagte Rolfes.
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(dpa)
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