Unter Neu-Trainer Peter Bosz wird Ex-Nationalspieler Karim Bellarabi wieder stark. Darauf setzt man zumindest bei der Werkself. Die Auftaktspiele gegen Gladbach und Wolfsburg lassen hoffen. Gegenüber dem „kicker“ erläutert der Deutsch-Marokkaner seine Situation, seine Gefühlswelt und seine Ziele.
Als Karim Bellarabi am 11.10.2014 unter Joachim Löw sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft gab, schien die Welt perfekt. Danach absolvierte er bis heute elf Länderspiele im DFB-Dress. Ein Treffer in der EM-Qualifikation sprang ebenfalls heraus. Einen großen Anteil an dem Erfolgsjahr von Karim Bellarabi hatte ohne Zweifel sein damaliger Trainer Roger Schmidt. Unter ihm war der 28-Jährige gesetzt. Er agierte in seinem flexiblen System oft als aus der Tiefe startender Stürmer. Dabei weist Bellarabi eine beeindruckende Statistik auf. In 103 Pflichtspielen unter dem deutschen Trainer Roger Schmidt erzielte Bellarabi 27 Treffer. Zusätzlich steuerte er noch 32 Tore per Vorlage dazu. Das macht einen Torbeteiligungs-Schnitt von rund 0,57 pro Spiel! Der aggressive, pressingorientierte Fußball von Schmidt lag dem gebürtigen Berliner.
Mit Peter Bosz scheint nun endlich wieder das passende System für den schnellen Flügelspieler gefunden worden zu sein. Bellarabi agiert etwas mehr in der Defensive als unter Ex-Coach Heiko Herrlich. Bereits in den zwei Spielen unter Bosz führte Bellarabi genauso viele Zweikämpfe (10) wie unter Herrlich in elf Liga-Spielen.
Gegenüber dem „kicker“ zeigt sich Bellarabi professionell. Er habe „gelernt, Entscheidungen des Trainers zu akzeptieren und zu respektieren.“ Die verlorene Spielzeit, vor allem in der vergangenen Saison, glich er durch Extraschichten neben dem Platz aus. Diese Einsatzbereitschaft, dieser Ehrgeiz prädestiniert ihn geradezu für das aggressive, offensive und attraktive Spiel der Trainer Peter Bosz und Roger Schmidt. Wenn Bayer 04 am Samstag den Rekordmeister aus München empfängt, ist Leidenschaft gefragt. In diesem Punkt kann Bellarabi definitiv als Vorbild für die junge Truppe der Leverkusener dienen. Nur eine übermotivierte Aktion wie im Hinspiel, die zu einer roten Karte führte, sollte nicht Teil der Taktik sein. Davon will sich der Flügelflitzer nicht beeindrucken lassen. Er sieht seine Truppe stark genug, um das Schicksal zu wenden. „Wir sind Bayer und wollen international dabei sein“, so der Flügelspieler optimistisch.
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