Eigentlich wollte Jonathan Tah im Sommer die nächste Stufe auf seiner Karriere-Leiter erklimmen. Zumindest hätten dem Defensivmann unter normalen Umständen diesbezüglich alle Türen offen gestanden. Doch durch das Coronavirus hat sich die Situation geändert. Ein Verbleib in Leverkusen über den Sommer hinaus erscheint derzeit so wahrscheinlich wie lange nicht.
Mit seinen 24 Jahren hat sich Tah längst zu einem gestandenen Innenverteidiger entwickelt. 2015 ließen sich die Bayer-Verantwortlichen seine Dienste 7,5 Millionen Euro kosten. Mittlerweile hat Tah für die Werkself 174 Pflichtspiele absolviert, ist ihr unumstrittener Abwehrchef und zum A-Nationalspieler aufgestiegen. Bei der EM hätte er wohl nicht nur im Kader gestanden, sondern durchaus auch gute Chancen auf einen Platz in der Startformation gehabt. Mit der Verschiebung des pan-europäischen Kontinentalturniers auf 2021 fällt das große Schaulaufen nun jedoch weg.
Allerdings wäre die Situation bei Tah ohnehin eine besondere gewesen. Sein Vertrag in Leverkusen ist zwar noch bis zum Sommer 2023 datiert, der Deutsch-Ivorer hat sich darin allerdings eine Ausstiegsklausel verankern lassen. Diese verliert jedoch nach dem 31. Mai und damit zwei Wochen vor dem ursprünglich angedachten EM-Start am 12. Juni ihre Wirksamkeit. Unter den aktuellen Bedingungen gilt es laut „SportBild“ nahezu als ausgeschlossen, dass ein Verein bereit sein wird, bis dahin die festgeschriebene Summe von 40 Millionen Euro zu zahlen.
Rein sportlich wäre der Verbleib des Leistungsträgers für Leverkusen natürlich alles andere als eine Hiobsbotschaft. Mit Atletico Madrid und dem FC Arsenal galten immerhin zwei international renommierte Klubs als heiße Anwärter auf eine Verpflichtung des gebürtigen Hamburgers. Doch auch für Tah muss mindestens ein weiteres Jahr unter dem Bayer-Kreuz kein Rückschritt sein. Denn während etwa die in der Premier League nur auf Platz neun liegenden Gunners weit weg von der Qualifikation für die Champions League sind, hat die zuletzt begeisternd aufspielende Werkself auf dem fünften Rang derzeit noch alle Chancen auf die Königsklasse. Zudem setzt Trainer Peter Bosz total auf den 1,95 Meter großen Abwehrrecken. Daher wird dem Niederländer nicht gefallen, dass Tahs Ausstiegsklausel schon im nächsten Jahr wieder in Kraft tritt.
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