Am kommenden Wochenende steht in der Bundesliga ein ganz besonderes Spiel an. Am Samstagnachmittag trifft Borussia Dortmund im heimischen Stadion auf das gebeutelte Schalke 04. Das 94. Revierderby der Ligageschichte hat einen klaren Favoriten und einen klaren Außenseiter – eigentlich. Vor zwölf Jahren fand die Partie unter umgekehrten Vorzeichen statt. Der schwer kriselnde BVB konnte den Titelhoffnungen der Königsblauen mit einem 2:0-Heimsieg einen Todesstoß versetzen. Einer der damaligen Hauptverantwortlichen war Alexander Frei. Im Interview mit dem kicker hat sich der inzwischen 39-Jährige zu seinen Derbyerfahrungen geäußert.
Im Sommer 2006 verpflichtete Borussia Dortmund den aus der Schweiz stammenden Torjäger Alex Frei von Stade Rennes aus der französischen Ligue 1. Rund vier Millionen Euro war der Angreifer dem damals klammen BVB wert, doch die Ablöse sollte sich bezahlt machen. Bis 2009 lief Frei in 83 Pflichtspielen für Borussia Dortmund und war dabei direkt an 58 Treffern beteiligt. Besonders in Revierderbys lief der Stürmer immer heiß. In fünf Aufeinandertreffen mit dem FC Schalke 04 steuerte er fünf Tore bei und legte drei weitere auf. Das für BVB-Fans wohl wichtigste Derby der jüngeren Geschichte wurde entscheidend von ihm beeinflusst.
In der Saison 06/07 standen die Königsblauen lange Zeit an der Tabellenspitze und waren auf dem Weg zur ersten Meisterschaft seit dem Bestehen der Bundesliga. Das wollte Borussia Dortmund beim Aufeinandertreffen am 33. Spieltag mit allen Mitteln verhindern. „Es war natürlich im Bewusstsein jedes Spielers, dass es nicht sein kann, dass der Erzfeind in unserem Stadion Meister wird. Diese Blamage wollten wir uns ersparen“, erklärt Alex Frei. „Weil es der vorletzte Spieltag war, war mir bewusst – und auch ein Thema in der Mannschaft -, dass wir die Saison ideologisch retten konnten, indem wir zum einen Schalke schlagen und ihnen zum anderen die Meisterschaft wegnehmen.“ So kam es letztlich auch. Der BVB gewann die Partie mit 2:0, der VfB Stuttgart zog an den Schalkern vorbei und sicherte sich den Titel.
Der Schweizer kannte Derbys zum Zeitpunkt seines Wechsels nach Dortmund nur aus der Ferne. Das Revierderby hatte größere Ausmaße, als er es sich vorstellen konnte. „Ich wusste um die Bedeutung des Spiels, aber ich konnte die Dimension dieses Derbys nicht wirklich abschätzen, weil ich zu Hause noch keines erlebt hatte“, erinnert sich Frei. Kurz vor dem Derby im Mai 2007 verstand der Angreifer dann, wie wichtig das Spiel für die Fans war. Jeden Tag seien Fans beim Training gewesen, um der Mannschaft klarzumachen, was sie zu tun hatte.
An den darauffolgenden Erfolg in seinem ersten Heimderby denkt Alex Frei auch noch heute gerne. „Dank solcher Spiele bleibst du bei den Fans in Erinnerung. So viele Autos konnte ich gar nicht fahren, wie mir angeboten wurde, sie von glücklichen BVB-Anhängern waschen zu lassen“, schwelgt der Angreifer in Erinnerungen.
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