Am gestrigen Sonntag wurde Peter Stöger als neuer Trainer von Borussia Dortmund vorgestellt. Nur genau eine Woche nach seiner Entlassung beim 1. FC Köln hat der Österreicher damit bereits ein neues Amt – vor allem, weil der BVB seinen bisherigen Trainer Peter Bosz von seinen Aufgaben entbunden hatte. In dieser Saison hat Stöger bei den Kölner bisher keine gute Figur gemacht, in den Saisons zumeist schon. Kann er Borussia Dortmund aus der schwierigen Situation helfen? Eine Analyse.
Um die aufgeworfene Frage direkt zu beantworten: Ja, kann er. Peter Stöger liebt den Fußball und er liebt scheinbar auch seine Mannschaft. Beim 1. FC Köln fiel auf, was für ein auffällig enges Verhältnis er, aber auch sein Co-Trainer Manfred Schmid, zu den Spielern pflegten. Stöger und Schmid waren sich nie zu schade, die Schützlinge in den Arm zu nehmen, wenn es nicht lief, oder ausgelassen und hemmungslos zu feiern, wenn es gut lief.
Das sieht man nicht bei jedem Trainer, doch es ist jetzt genau das Richtige für den BVB. Die Spieler der Schwarzgelben wirkten mitunter leer, unmotiviert und nach den schlechten Ergebnissen der vergangenen Wochen zunehmen frustriert. Eine fröhlicher Charakter wie Stöger, der aber nie den Ernst der Lage vergisst, kann dem Spielerumfeld den nötigen Ruck geben, den die Dortmunder jetzt brauchen. Er kann Aubameyang, Pulisic, Yarmolenko und Co. ihre Verunsicherung nehmen und vielleicht auch den gewissen Trotz, der gerade beim Gabuner in der zweiten Halbzeit gegen Bremen zu bemerken war.
Weiterhin steht der Trainer für einen starken Zusammenhalt der Mannschaft. Neben dem Platz, klar, aber hier ist es wichtig, dass dieser Zusammenhalt auch auf dem Platz gilt. In jeder Situation soll jeder Spieler alles für die anderen geben, spielerisch sieht das folgendermaßen aus: Aus einer stabilen Defensive heraus soll das Spiel gemacht werden. Wie klug und sinnvoll Stöger diesen Zusammenhalt taktisch umsetzen will, ist noch unklar. Beim FC lief es in den ersten drei Bundesliga-Saisons offensiv eher mau, in der vergangenen starken Saison konnte man sich auf Torjäger Anthony Modeste verlassen. Doch beim BVB hat Stöger mehr Möglichkeiten, denn die individuelle Qualität ist um Einiges höher. Mit Aubameyang hat er einen Weltklassestürmer in seinen Reihen, mit Pulisic einen aufstrebenden Offensivmann, der meistens eine starke Leistung zeigt.
Dass Stöger zudem eine wackelige Defensive stabilisieren kann, hat er in Köln mehrmals gezeigt. In keiner der drei vollständigen Bundesliga-Saisons unter Stöger kassierte der FC mehr als 42 Gegentore – ein Schnitt von 1,2 Gegentoren pro Spiel. Der BVB zeigte in dieser Saison auch defensiv bisher zwei Gesichter. An den ersten sieben Spieltagen kassierte der BVB gerade einmal zwei Gegentore, an den folgenden acht ganze 21 (!). Kleiner mathematischer Exkurs, das ist eine Steigerung von über 1000%. Wenn Stöger hier für mehr Stabilität sorgen kann, spricht Einiges dafür, dass der BVB zurück in die Erfolgsspur gelangt.
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