Marc Bartra, seines Zeichens BVB-Verteidiger, traf sich vor dem gestrigen Länderspiel der Spanier gegen Liechtenstein mit der Tageszeitung ‚MARCA‘ zum Interview. Dabei sprach er sein erstes Jahr bei Borussia Dortmund, samt Anschlag auf den Mannschaftsbus und anschließendem Comeback, den Wechsel von Ousmane Dembele und die Anschläge auf seine Heimat Katalonien.
Bartra wurde durch den Anschlag auf ihn und seine Teamkollegen eine neue Lebensauffassung quasi aufgezwungen. „Zuerst denke ich an meine Tochter, an ihr Wohlergehen und daran, wie privilegiert wir sind gesund zu sein“, so der Spanier. „Immerhin habe ich überlebt, bin gesund, kann trainieren und spielen und das ist es, was mich glücklich macht.“
Aktuell sei er noch in Behandlung bei einem Physiotherapeuten. Dort soll wieder mehr Beweglichkeit in den verletzten Arm gebracht werden. Im Grunde sei der Arm wieder in gutem Zustand, aber “ein paar Grad“ seien noch rauszuholen, sagt Bartra.
„Es gibt deutlich mehr gute Menschen als schlechte Menschen auf der Welt. Wenn du von Tag zu Tag lebst, weißt du nicht, wann dich sowas trifft. Es ist schade, dass du erst so etwas durchleben musst, um deinem Leben mehr Wert zu geben, aber wenn man darüber hinwegkommt, kann man jeden Moment mehr genießen.“, fasst der gebürtige Katalane zusammen.
„Einer der besten Momente, die ich bisher erleben durfte.“ – So beschreibt Bartra den Tag, an dem er nach dem Anschlag zum ersten Mal wieder auf dem Platz trainieren konnte. „Das ist das, was ich gerne mache und worin ich am besten bin. Zudem haben mir die Leute so viel Liebe geschenkt. Die Rückkehr war unglaublich.“
Sein großes Ziel ist die Weltmeisterschaft 2018 in Russland: „Ich mag es positiv zu sein und im großen Stil zu planen. Ich denke ich bin auf dem richtigen Weg dorthin [zur Weltmeisterschaft]. Mein Trainer bei Dortmund hat eine ähnliche Philosophie wie die der Nationalmannschaft, das wird mir helfen.“
Über seinen nun ehemaligen Mitspieler Ousmane Dembélé, der zum FC Barcelona wechselte, hat Bartra viel Positives zu sagen. „Dembele ist ein sehr guter Spieler. Er hat eine Menge Talent, seine Leistungen schwanken noch und man muss Geduld mit ihm haben. Er hat erst ein Jahr auf Champions League-Niveau gespielt. Dembele wird die Barcelona Fans dazu bringen ihn sehr zu mögen, aber sie müssen ihm Zeit geben“, erklärt Bartra.
Die jüngsten Terroranschläge auf seine Heimat Katalonien trafen ihn sehr. „Ich war in Deutschland und sah Fernsehen, aber es war so als wäre ich dort. In diesen Straßen lief ich oft, besonders als ich noch nicht so bekannt war“, beschreibt der 26 Jahre alte Verteidiger. „Ich habe Freunde und Familie, die dort jeden Tag verbringen. Natürlich war ich nervös, ich rief meine Familie an um zu sehen, ob sie alle in Ordnung sind. Dann war ich sehr traurig über das, was an den Orten passiert ist, an denen ich jahrelang lebte.“
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