Nach enttäuschenden Auftritten in den letzten beiden Spielen steht die sonst so starke Offensive von Borussia Dortmund in der Kritik. Gegen die TSG 1899 Hoffenheim und den FC Brügge schoss der BVB nur jeweils zweimal aufs Tor und konnte kaum Durchschlagskraft nach vorne entwickeln. Ausgerechnet jetzt kommt der defensiv sehr starke 1. FC Nürnberg in den Signal-Iduna-Park. Die Mannen von Trainer Michael Köllner kommen nach ihrem ersten Saisonsieg gegen Hannover mit breiter Brust nach Dortmund. Bekommt die Mannschaft von Lucien Favre ihre Offensive in den Griff oder gelingt den Nürnbergern ihr zweiter Sieg?
In der letzten Partie gegen Hoffenheim wurde beim BVB mit Marius Wolf bereits der vierte Spieler in der Sturmspitze getestet. Nach Maximilian Phillip und Marco Reus konnte auch der Ex-Frankfurter Wolf nicht vollends überzeugen. Die Suche nach einem passenden Stürmer in Favres System bleibt also weiterhin offen. Einzig Neuzugang Paco Alcacer konnte in seinen knapp 30 Minuten gegen Eintracht Frankfurt überzeugen. Er war sehr engagiert und konnte sich mit einem Tor belohnen. Wenn der Spanier für das Spiel gegen Nürnberg zur Verfügung steht, wird die Wahl des Trainers höchstwahrscheinlich auf ihn fallen. Ob der ehemalige Spieler vom FC Barcelona rechtzeitig fit wird, ist jedoch noch unklar. „Er hat ein bisschen was gemacht, aber ich muss noch mit dem Arzt sprechen. Wir müssen noch abwarten“, äußerte sich Favre zur Personalie Alcacer.
Auch in der bisher so starken Defensive muss der BVB eine Veränderung vornehmen. Abdou Diallo, der bisher alle vier Bundesliga-Spiele für die Borussen bestritt, fehlt aufgrund einer roten Karte. Favorit auf den Platz in der Innenverteidigung ist der 19-jährige Dan-Axel Zagadou. Der Franzose kam in der laufenden Saison erst einmal in der Regionalliga zum Einsatz, sein letztes Pflichtspiel für die erste Mannschaft des BVB bestritt er im März diesen Jahres. Alternativ könnte auch der erfahrene Lukasz Piszczek in die Innenverteidigung rücken. Zudem könnte die 19-jährige Leihgabe von Real Madrid, Achraf Hakimi, sein erstes Bundesligas-Spiel als rechter Außenverteidiger bestreiten. Dies scheint aber eher unwahrscheinlich zu sein.
Ansonsten muss die Borussia nur auf Ömer Toprak verzichten. Der Langzeitverletzte fällt mit einem Muskelfaserriss weiterhin aus. Raphael Guerreiro ist nach einer mehrwöchigen Pause wieder ins Training eingestiegen und wäre eine Option für den Kader gegen Nürnberg.
Nürnberg ist gut in die Saison gestartet. Der Aufsteiger steht nach vier Spieltagen auf Platz acht der Bundesliga. Dabei spielten die Franken aber nicht, wie man es von einem Aufsteiger erwarten würde. Die Nürnberger sind defensiv sehr stark, trotz ihrer individuellen Unterlegenheit versuchen sie sich dennoch nicht nur auf das Verteidigen zu beschränken. Sie verschaffen sich immer wieder längere Ballbesitzphasen und versuchen daraus Torchancen zu kreieren.
In drei der bisher vier Spiele hatte die Mannschaft von Michael Köllner sogar mehr Ballbesitz als der Gegner, in jedem der vier Spiele kamen sie mindestens zehnmal zum Abschluss. Auch gegen den BVB wollen die Franken mutig auftreten. „Wir müssen ein großes Vertrauen in unser eigenes Spiel haben, nur hinten reinstellen und den Ball in die Walachei jagen wird uns nicht helfen“, äußerte sich Trainer Köllner angriffslustig.
Personell werden die Nürnberger nicht viel ändern. „Wir sind gut in Form. Es wäre fatal, die Rotationsmaschine anzuwerfen,“ sagte der Trainer im Hinblick auf die kommende Partie gegen den BVB. Die Startaufstellung wird also sehr ähnlich zu der im Spiel gegen Hannover sein.
Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Akanji, Zagadou, Schmelzer – Dahoud, Witsel, Delaney – Pulisic, Alcacer, Reus
1.FC Nürnberg: Bredlow – Valentini, Margreitter, Mühl, Leitbold – Petrak – Kubo, Behrens, Fuchs, Misidjan – Ishak
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