Borussia Dortmund: Die Verlierer des Aufschwungs unter Favre
Borussia Dortmund ist derzeit die wohl beste Mannschaft der Liga. Mit 27 Punkten aus elf Spielen marschiert das Team in der Tabelle vorneweg, mit vier Punkten Rückstand folgt Borussia Mönchengladbach auf Platz zwei. Viele Spieler haben von diesem Aufschwung und von dem Trainer Lucien Favre profitiert. Allerdings nicht alle. Welche Spieler sind die Verlierer unter den neuen Trainern?
Ömer Toprak
Ömer Toprak war in der letzten Saison als Innenverteidiger neben Manuel Akanji oder Sokratis noch gesetzt. In der neuen Saison muss er sich hinter den drei jungen Innenverteidigern des BVB anstellen: Abdou Diallo, Don-Axel Zagadou und Manuel Akanji haben gegenüber dem Türken derzeit die Nase vorne. Hinzu kam, dass Toprak lange verletzt ausfiel. Auch deshalb ist er in der Innenverteidiger-Rangliste auf Platz vier abgerutscht. Ob seine Zukunft wirklich in Dortmund liegt, bleibt abzuwarten. Als Innenverteidiger Nummer vier dürfte er sich eigentlich nicht sehen, weshalb er einen Wechsel, spätestens im nächsten Sommer, sicherlich in Betracht ziehen wird.
Jeremy Toljan
Der Außenverteidiger kommt in dieser Spielzeit bisher noch gar nicht zum Zug. Lediglich ein Einsatz bei der zweiten Mannschaft steht für ihn bisher zu Buche. Zum Teil hatte er auch mit Verletzungsproblemen zu tun, aber auch wenn er fit war, fand er sich nicht im Kader des BVB wieder. Mit einer Ausnahme: Beim Spiel in Wolfsburg durfte er auf der Bank Platz nehmen, zum Einsatz kam er aber nicht. Seine Perspektive sieht alles andere als rosig aus. Eine Trennung im Winter wäre keine Überraschung. Bereits im Sommer war er ein Streichkandidat, entschied sich aber selbst, zu bleiben.
Julian Weigl
Ein weiterer Akteur, der unter Favre nicht mehr sein einstiges Niveau abrufen kann, ist Julian Weigl. Zuletzt stand er überraschend in der Startelf gegen den FC Bayern München. Warum er zuletzt oft nicht in dieser war, zeigten die ersten 45 Minuten. Der deutsche Nationalspieler war überfordert, machte viele Fehler und wurde dementsprechend zur Halbzeit gegen Mo Dahoud ausgetauscht. Lucien Favre setzt nicht mehr wie einst Thomas Tuchel auf extremes Ballbesitzspiel. Dieses kam Julian Weigl sehr zugute, weshalb er damals überhaupt so durchstarten konnte. Mit dem Spielstil von Favre konnte sich der 23-Jährige bisher nicht wirklich zurechtfinden. Wie es mit ihm weitergeht, ist unklar. Im Sommer gab es wohl Angebote von Top-Clubs für ihn. Eventuell könnte ein Wechsel tatsächlich der richtige Schritt für Weigl sein.
Shinji Kagawa
Auch Shinji Kagawa kommt unter Lucien Favre bisher nicht wie gewünscht zum Zug. In lediglich vier von 17 Pflichtspielen der Profis kam der quirlige Japaner zum Einsatz. Sein Trainer setzt schlichtweg auf andere Spieler. Auf der Zehnerposition ist Marco Reus absolut gesetzt, spielt dieser ausnahmsweise mal nicht, stellt der Schweizer auch gerne mal ein 4-3-3 ohne Zehner auf. Im Sturm stehen Maximilian Philipp, Mario Götze und Paco Alcacer allesamt vor Kagawa in der Hierarchie. Seine Perspektive wird sich wohl auf absehbare Zeit auch nicht mehr ändern. So beliebt der 29-Jährige in Dortmund auch sein mag: Um wieder regelmäßig zu spielen, müsste er den Verein wechseln.
Dzenis Burnic, Sebastian Rode & Alexander Isak
Zudem sind auch Dzenis Burnic, Sebastian Rode und Alexander Isak derzeit außen vor beim BVB. Sebastian Rode sollte den Verein bereits im Sommer verlassen, wollte aber unbedingt bleiben. In dieser Saison spielt er lediglich einmal für die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund, ansonsten durfte er regelmäßig auf der Tribüne Platz nehmen. Dzenis Burnic und Alexander Isak sind noch jung, dennoch sind beide nicht mit ihrer derzeitigen Situation zufrieden. Gerade Alexander Isak, eigentlich als „Wunderkind“ zu Borussia Dortmund gekommen, hadert mit seiner aktuellen Rolle. Selbst vor der Verpflichtung von Paco Alcacer schenkte ihm Trainer Lucien Favre nicht einmal das Vertrauen. Sowohl für Burnic, als auch für Isak wäre eine Leihe wohl noch eine Option vor dem Verkauf. Ob die Spieler damit allerdings einverstanden wären, bleibt abzuwarten.