Es ist das Spiel, auf das ganz Fußball-Deutschland schaut: BVB gegen FC Bayern am Samstagabend in der Bundesliga. Aber: Es ist dieses Mal „nur“ ein Verfolger-Duell: Vierter gegen Zweiter. Mit einer eindeutigen Tendenz zugunsten von Elffach-Meister Bayern.
Elf Mal probiert, elf Mal ist (fast) nichts passiert. Seit 2012 gilt Borussia Dortmund gegen FC Bayern München als „der deutsche Klassiker“. „Mittlerweile ist Dortmund gegen Bayern das Spiel der Spiele, vergleichbar mit dem Derby d‘ Italia zwischen Juventus und Inter in der Serie A“, glaubt Lothar Herbert Matthäus, der am Samstagabend bei Sky Co-Kommentator sein wird.
Mit Beginn der Bayern-Dominanz 2012/2013 gab es weder für den BVB als vermeintlichen „Herausforderer“ Nummer eins noch für die übrigen Liga-Konkurrenten viel gegen die Münchner zu erben.
Die BVB-Heimbilanz der letzten Dekade verspricht wenig Hoffnung für Schwarzgelb.
Das größte Problem für Borussia Dortmund war und ist im Spitzenkampf seit 2012 immer die fehlende Konstanz.
Gelang es, wie 2016, die Münchner mal auf heimischem Terrain zu bezwingen, so gaben die Borussen diesen Vorteil meist postwendend wieder aus der Hand. Dem Heim-Erfolg über den FC Bayern München folgte am 11. Spieltag 2016/2017 beispielsweise ein 1:2 bei Eintracht Frankfurt.
Im letzten Jahr holte Dortmund ein Last-Minute-Remis (2:2) – nach 0:2 bis zur 74. Minute. Doch dieser psychologische Vorteil – angetrieben von der Kulisse im Westfalenstadion gelang eine tolle Aufholjagd – war eine Woche später wieder weg – 0:2 bei Union Berlin.
Auch kann Borussia Dortmund gegen die vermeintlich „kleinen“ Teams zu selten echte Big Points landen. Die Schwarzgelben sind seit 15 Partien gegen Mannschaften, die zuvor im unteren Tabellendrittel standen, ungeschlagen. Sie gewannen aber nur 2 der letzten 7 Spiele und verloren dadurch 10 Zähler.
Das ist einer der Faktoren pro Bayern. Die Münchner gewannen die letzten 11 Spiele dieser Konstellation allesamt. Lediglich gegen 1899 Hoffenheim (1:1) ließen sie am 28. Spieltag der vergangenen Saison Punkte liegen. Dortmund konnte das aber (wieder mal) nicht nutzen – 3:3 in der Nachspielzeit beim abstiegsgefährdeten VfB Stuttgart.
In den Spitzenspielen ist die BVB-Ausbeute ebenfalls 50:50 – und nicht mit Big Points gesegnet.
Vize-Weltmeister Torsten Frings spielte für den BVB und die Bayern, sieht aber in einer Kicker-Kolumne (Donnerstag) klar: „Die Meisterschaft wird diesmal nicht zwischen Bayern und Dortmund entschieden, weder im direkten Aufeinandertreffen am Samstag noch auf Strecke. Bayer Leverkusen und Leipzig sehe ich einen Tick stärker als den BVB.“
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