Antonio Rüdigers Engagement beim FC Chelsea neigt sich womöglich dem Ende entgegen. Der Innenverteidiger spielt unter Coach Frank Lampard trotz eines Vertrags bis 2022 keine sportliche Rolle mehr. In der laufenden Premier-League-Saison kann Rüdiger erst einen einzigen Einsatz vorweisen. Immerhin viermal stand er in der Champions-League-Gruppenphase auf dem Rasen. „Ich hatte noch nie in meiner Karriere so eine Situation“, äußerte sich der 27-Jährige zuletzt im „Aktuellen Sportstudio“ des „ZDF“. Nach dreieinhalb Jahren in London könnte Rüdiger nun vor einem Wechsel in die Bundesliga stehen.
Im Sommer 2016 war der gebürtige Berliner vom VfB Stuttgart zur Roma gewechselt. Nach starken Leistungen in Italien wurde er im Jahr darauf für 35 Mio. Euro Ablöse vom FC Chelsea verpflichtet, mit dem Rüdiger 2019 die Europa League gewinnen konnte. 120 Spiele hat er für die Blues bestritten, allzu viele dürften nicht mehr hinzukommen. „Ich kann nicht zufrieden sein mit meiner Situation bei Chelsea“, stellte der Nationalspieler klar. Schließlich steht im kommenden Jahr die EM vor der Tür. Und Rüdiger hat den klaren Anspruch, bei diesem Turnier zur ersten Elf zu gehören.
Der abrupte Verlust seines Stammplatzes bei Chelsea kam durchaus überraschend, doch Lampard setzt im Abwehrzentrum auf Routinier Thiago Silva, Kurt Zouma und den früheren Gladbacher Andreas Christensen. Neben Bundestrainer Joachim Löw, der bekanntlich sehr große Stücke auf Rüdiger hält, dürfte es im Weltfußball allerdings weitere Trainer geben, die den 1,90 Meter großen Defensivmann gerne in ihren Reihen hätten.
Als mögliche Abnehmer gelten Paris St. Germain, Ex-Klub AS Rom, West Ham und der FC Barcelona. Bei den Katalanen denkt man nicht zuletzt aufgrund der schweren Verletzung von Gerard Pique an Defensiv-Neuzugänge. Mit Ronald Araujo und Oscar Mingueza gab Barca-Trainer Ronald Koeman zuletzt allerdings zwei 21-Jährigen die Chance, sich zu zeigen. Unklar ist auch, ob nach der Entlassung von Thomas Tuchel, der Rüdiger bereits im Sommer gerne in die französische Hauptstadt geholt hätte, das PSG-Interesse nicht womöglich wieder erkaltet ist.
Laut italienischen Medienberichten ist allerdings auch eine Rückkehr in Deutschlands Eliteliga vorstellbar. Demnach sollen Rüdigers Jugendverein Borussia Dortmund und RB Leipzig über seine Verpflichtung nachdenken. Bei den Roten Bullen, die mit nur neun Gegentoren aktuell die ligaweit beste Defensive stellen, könnte seine Verpflichtung ein Vorgriff für einen möglichen Abgang von Dayot Upamecano sein. Der BVB wiederum hat im bisherigen Saisonverlauf regelmäßig Abwehrschwächen offenbart und bereits doppelt so viele Gegentore kassiert wie der Liga-Konkurrent aus Leipzig. „Bild“-Journalist Christian Falk zufolge will sich Rüdiger noch bis Silvester entscheiden, ob er Chelsea in diesem Winter verlassen und sich eine neuen Herausforderung suchen will.
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