Die meisten können sich wohl noch erinnern, als RB Leipzig das letzte Mal im Dortmunder Westfalenstadion zu Gast war. Der BVB gewann nach einem Treffer von Pierre-Emerick Aubameyang, allerdings wurde nach der Partie hauptsächlich nicht über das Spiel geredet, sondern über die Fanausschreitungen und Krawalle vor der Partie. BVB-Fans attackierten Anhänger von RB Leipzig. Doch damit nicht genug. Während der Partie wurden Banner mit Aufschriften wie „Bullen schlachten“ oder „Burn-out-Ralle: Häng dich auf“ in der Kurve der Borussia gezeigt. Im Anschluss wurde die Südtribüne des BVB für ein Spiel gesperrt. Mit Sicherheit ein beschämender Tag in der Geschichte des BVB, der für seine traditionellen Anhänger bekannt ist.
Doch kommen wir zum Sportlichen. Der BVB führt die Bundesliga mit 19 Punkte aus sieben Spielen an. Bis auf die Begegnung gegen Freiburg (0:0) konnte man in jeder Partie überzeugen und diese für sich entscheiden. Bei RB Leipzig hingegen hakt es aktuell noch. Direkt zum Saisonstart gab es die erste Niederlage für das Team von Ralph Hasenhüttl, als man mit 2:0 auf Schalke verlor. Zuletzt konnte man immerhin in der Bundesliga wieder in die Erfolgsspur finden. So gewannen die Roten Bullen die letzten beiden Partien daheim gegen Frankfurt und in Köln jeweils mit 2:1. Auch in der Champions League kommt die Truppe um Ralph Hasenhüttl noch nicht in die Spur. Nach einer verdienten Führung gegen die AS Monaco, kassierte man umgehend den 1:1-Ausgleich, der letztlich auch den Endspielstand bedeutete. Im ersten internationalen Auswärtsspiel gegen Besiktas Istanbul erwischte man einen rabenschwarzen Tag. Es ging wenig zusammen und so verlor RB Leipzig schlussendlich verdient mit 2:0. Unter anderem Trainer Ralph Hasenhüttl äußerte sich nach der Partie über die Stimmung im Stadion: „Wir haben das schlimmste an Stadien erlebt, was geht. Lauter wird es nicht, die Ausrede zählt jetzt nicht mehr.“
Beim BVB lichtet sich so langsam das Lazarett. Während Spieler wie Marcel Schmelzer, Lukas Piszczek, Erik Durm, Marco Reus und Sebastian Rode für das Heimspiel gegen den aktuellen Vizemeister definitiv ausfallen werden, konnten am Donnerstag immerhin Raphael Guerreiro und André Schürrle wieder am Teamtraining teilnehmen. Guerreiro fehlte wegen eines Bruches im Sprunggelenk, den er im Confed Cup im Sommer erlitten hat, rund drei Monate. André Schürrle, dessen letzte Bundesliga-Partie schon knapp über ein halbes Jahr zurückliegt, kehrt nach rund einmonatiger Pause wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel wieder zurück. Fraglich bleibt der Einsatz von Neuzugang Mahmoud Dahoud. Der 21-jährige Mittelfeldspieler reiste von der U21-Nationalmannschaft mit Zahnschmerzen ab.
Bei RB Leipzig stehen die Einsätze von vier Spielern auf der Kippe, darunter auch Timo Werner. Der 21-jährige Stürmer musste bei der Champions-Leauge-Partie gegen Besiktas Istanbul mit Wirbelsäulenverletzung ausgewechselt werden und sagte daraufhin auch Joachim Löw für die letzten beiden WM-Qualifikationsspiele ab. Allerdings konnte Werner am Donnerstag wieder teilweise mit dem Team trainieren. Wie Ralph Hasenhüttl auf der Pressekonferenz bestätigt, wird der Ex-Stuttgarter definitiv im Kader stehen. Des Weiteren ist Marcel Sabitzer fraglich. Auch er musste der Nationalmannschaft absagen. Der Offensivspieler verpasste die Spiele des ÖFB aufgrund einer Zahnoperation. Allerdings konnte der 23-Jährige vor rund einer Woche wieder eine leichte Einheit absolvieren. „Außerdem plagt sich Lukas Klostermann mit Oberschenkelproblemen. Es ist wahrscheinlich, dass er nicht mit zum BVB reist“, äußerte sich Ralph Hasenhüttl vor der Auswärtspartie in Dortmund. Zum Schluss noch Stefan Ilsanker, dessen Einsatz am unwahrscheinlichsten ist. Trainer Ralph Hasenhüttl wollte einen Einsatz des Mittelfeldspielers allerdings nicht komplett ausschließen: „Ilses Zeh sieht nicht so prickelnd aus, der ist schon noch dick und geschwollen, aber er ist ein harter Hund, mal schauen. Wenn es nur um die Schmerzen geht und sonst nichts passieren kann, kann es schon sein, dass es am Wochenende noch klappt.“
Borussia Dortmund: Bürki – Toljan, Sokratis, Bartra, Zagadou – Kagawa, Sahin, M. Götze – Yarmolenko, Aubameyang, Philipp
RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Orban, Upamecano, Halstenberg – Keita, Demme – Sabitzer, Forsberg – Y. Poulsen, Augustin
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