Borussia Dortmund verliert nach der 0:2-Niederlage bei Spitzenreiter Union Berlin den Anschluss an die Tabellenspitze. Nach zehn Spieltagen steht der BVB im Bundesliga-Mittelfeld und begibt sich auf Fehlersuche. Torwart Gregor Kobel und Trainer Edin Terzić sehen Defizite bei sich und übten nach der Partie Selbstkritik.
Dass das Duell bei den Köpernickern schwer werden würde, wussten die Schwarz-Gelben bereits im Vorfeld. Aggressive Berliner, die ihren Gegnern keine Räume lassen und jeden Zweikampf annehmen, übernahmen früh die Kontrolle über das Spiel. Nach 21 Minuten führten die Eisernen verdient mit zwei Toren.
Schnell war klar, dass der BVB nicht um den Sieg kämpfen würde. Der Weg zu drei Punkten war letztendlich zu weit. „Im Endeffekt war es zu wenig“, gab Trainer Edin Terzić zu. „Es ist brutal ärgerlich und enttäuschend“, sagte der 39-Jährige nach dem Abpfiff bei „DAZN“.
Die Systemumstellung auf ein 5-3-2 war laut Terzić jedoch kein ausschlaggebender Grund für die ernüchternde Pleite. Trotzdem sei die entflammte Diskussion gerechtfertigt, „wenn man gesehen hat, wie die Tore passiert sind. Es waren keine taktischen Themen, sondern es waren halt einfach individuelle Geschichten. Natürlich müssen wir uns diese Fragen gefallen lassen, dann nehme ich das halt auf meine Kappe. Es waren die Überlegungen, die wir uns vor dem Spiel gemacht haben.“
Ein Gegentor fiel nach einem folgenschweren Patzer des ansonsten sicheren Schlussmanns Gregor Kobel. Der Schweizer rutschte bei einem versuchten Rückpass von Raphael Guerreiro aus. In der Folge konnte Unions Janik Haberer problemlos das 1:0 erzielen. „Ich würde das heute gerne auf mich nehmen“, sagte der 24-Jährige nach Spielende.
„Es ist eine super unglückliche Situation. Und ich finde, danach habe ich unser Team in eine schlechte Position gebracht. Es ist ein super schwieriger Ort, hier zu spielen. Wenn du hier hinkommst, dann musst du halt von Anfang an richtig da sein.“ Zwar seien die äußeren Bedingungen schwierig gewesen und viele seiner Mitspieler rutschten ebenfalls aus. Dennoch haderte der Keeper mit seinem Fehler.
„Klar, es ist super unglücklich, wie ich ausrutsche. Man hat heute gesehen, dass viele ausgerutscht sind. Aber wenn du von 0:1 aus startest, dann wird es ein schwieriges Spiel und sehr, sehr zäh.“ Sein Trainer nahm ihn in Schutz: „Das ist unglücklich. Das ist Fußball. Das ist gar kein Problem. Dafür sind wir alle Menschen. Solche Dinge passieren.“
Beim 0:2 verlor Dortmunds Karim Adeyemi durch einen Hackentrick den Ball. Wenige Sekunden später versenkte Haberer das Spielgerät nach einem Konter zum zweiten Mal im BVB-Tor. Der Treffer war symbolisch für die Leistung der Schwarz-Gelben.
Vor allem in der ersten Halbzeit ließen die BVB-Profis den Ball gemächlich durch die eigenen Reihen laufen. Offensiv kam vom Tabellenachten gegen aufspielende Berliner zu wenig. BVB-Trainer Terzić verteidigte seine Entscheidung, auf eine Dreierkette umzustellen.
Die Neuzugänge Niklas Süle und Nico Schlotterbeck bildeten zusammen mit Kapitän Mats Hummels die Dortmunder Defensive. „Wir werden seit der Verpflichtung dieser beiden Innenverteidiger immer wieder gefragt, wann wir denn mal zu Dritt spielen“, erklärte Terzić.
„Heute haben wir es getan, es hat nicht funktioniert.“ Der Coach ist aber „davon überzeugt, dass es nicht daran lag, dass wir hier 0:2 zurücklagen zur Halbzeit.“ Außerdem bleibt er optimistisch.
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