Bei Borussia Dortmund kriselt es derzeit gewaltig. Nach der 0:4-Klatsche gegen Bayern München und der anschließenden Länderspielpause sollte eigentlich alles besser werden, doch gegen Paderborn folgte gleich der nächste Schock, der kurz vor Ende gerade noch halbwegs geradegebogen werden konnte. Spätestens seitdem beim BVB klar, dass der Kader im Winter unbedingt frisches Blut benötigt. Ziel sollen dabei zwei Stars von Juventus Turin sein und auch kommen, falls Trainer Lucien Favre sie ablehnt.
„Wir haben einen Fehler gemacht: Wir hätten eine zweite Nummer neun verpflichten müssen“, sagte Hans-Joachim Watzke am vergangenen Sonntag auf der Mitgliederversammlung von Borussia Dortmund. Damit räumte der Geschäftsführer des BVB öffentlich eine Fehleinschätzung seinerseits ein. Watzke und Sportdirektor Michael Zorc dachten im Sommer, dass der Kader auch ohne weiteren Back-Up für Paco Alcácer genügend Qualität habe, um Formtief oder Verletzungspausen des Spaniers aufzufangen. Inzwischen ist deutlich, dass eine weitere Variante für den Sturm fehlt.
Im Winter will der Vizemeister der Vorsaison deswegen nachlegen. Schon einige Wochen halten sich Gerüchte, dass im Januar definitiv ein Stoßstürmer kommen soll und auch ein Defensivspezialist gesucht werden. Nun berichtet die „SportBild“ erneut davon, dass Mario Mandzukic und Emre Can (beide Juventus Turin) auf dem Zettel der Dortmunder stehen. Der Kroate soll für weniger als zehn Millionen Euro zu kriegen sein, der Deutsche mindestens 20 Millionen Euro kosten. Beides Summen, die im machbaren Berich der Borussia liegen.
Mandzukic soll zudem bereit sein, beim Gehalt (aktuell rund zwölf Millionen Euro) Abstriche zu machen, um sich noch einmal bei einem Top-Klub beweisen zu dürfen. Seine einzige Forderung sollen regelmäßige Einsatzminuten sein. Can wäre währenddessen eine robuste, spielstarke Alternative für das Mittelfeld. Er könnte Last von Axel Witsel nehmen und ähnliche Aufgaben wie der Belgier übernehmen.
Mit einer Größe von 1,90 m und einem wuchtigen Körper passt ein Spielertyp wie Mario Mandzukic eigentlich nicht in das System von Lucien Favre, der im Angriff kleinere, wendige Akteure bevorzugt. Allerdings, so berichtet es die „SportBild“, hat der Chefcoach kein Mitspracherecht bei den Wintertransfers. Der Schweizer steht derzeit heftig in der Kritik und es ist unklar, ob er bis zur Pause im Dezember und Januar überhaupt noch an der Seitenlinie steht. Sollte die Borussia am Mittwoch gegen Barcelona und am Samstag gegen Hertha BSC keinen Sieg einfahren, ist laut dem Blatt eine Trennung so gut wie sicher.
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