Dass Jadon Sancho den BVB in diesem Sommer verlassen wird, schien eigentlich eine todsichere Sache zu sein. Mit überragenden Leistungen trumpfte der heute 20 Jahre alt gewordene Shootingsstar immer wieder auf. Die Liste der potenziellen Interessenten ist endlos und reicht von Paris St. Germain bis zu Real Madrid. Doch vor allem auf der Insel ist man logischerweise besonders heiß darauf, den verlorenen Sohn zurück in die stärkste Liga der Welt zu holen. Neben seinem Ex-Klub Manchester City gilt vor allem Chelsea als vermeintlich aussichtsreicher Kandidat. Ein Wechsel in die Premier League könnte sich durch die Corona-Pandemie nun aber mindestens verzögern.
Denn wie die „SportBild“ berichtet, wird Borussia Dortmund offenbar keine Anstalten machen, von der gewünschten Ablöse abzurücken. Diese beläuft sich auf marktwertgerechte 130 Millionen Euro. Dass jedoch in Zeiten des Coronavirus irgendein Verein tatsächlich bereit sein sollte, eine solche Summe zu überweisen, scheint aktuell äußerst unwahrscheinlich. „Der Markt wird sich komplett verändern, da bin ich mir sicher“, zitierte „DerWesten“ zuletzt etwa Stefan Back. Der Berater von Alexander Nübel prognostizierte, wie sich der internationale Transfermarkt durch die Coronakrise verändern wird. „Transfers über 100 Millionen Euro wird es vorerst nicht mehr geben.“ Mit dieser Vermutung ist der 51-Jährige wohl nicht allein. Man könnte vermuten, dass sich die Schwarz-Gelben nun also bereits auf einen geringeren Transfererlös einstellen. Doch weit gefehlt.
„Die momentane Situation ist sehr unsicher und die weitere Entwicklung aktuell schwer vorhersehbar“, bezieht Michael Zorc Stellung. „Wir wissen weder mit Sicherheit, wann der Spielbetrieb fortgesetzt werden kann, noch wann wir wieder vor Zuschauern in den Stadien spielen werden. Deshalb empfinde ich es als sehr schwierig, gerade verlässliche Prognosen abzugeben – das betrifft auch die nächste Transferperiode“, führt Dortmunds Sportdirektor aus. Fest steht aber: der BVB hat sicherlich nichts dagegen, mit dem jungen Engländer noch ein weiteres Jahr die gegnerischen Defensivreihen schwindelig zu spielen. Mit 14 Toren und 16 Vorlagen ist Sancho schließlich der Top-Scorer der Bundesliga. Und trotz Medienberichten von zwischenzeitlichen Eskapaden fühlt sich der ligaweit wertvollste Spieler in Dortmund grundsätzlich durchaus wohl. Mit den Winter-Transfers von Emre Can und Erling Haaland hat man zudem seine hohen sportlichen Ambitionen nochmal deutlich unterstrichen. 2022 läuft Sanchos Vertrag allerdings aus. Daher scheint sein Abschied dann spätestens im nächsten Sommer unausweichlich sein.
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