Eine Woche nach dem blamablen 0:6 in München ist für Borussia Dortmund gleichzeitig nur eine Woche vor dem Revierderby auf Schalke. Davon unabhängig gilt der Fokus am Sonntag aber allein der Gegenwart. Vor heimischem Publikum soll gegen den VfB Stuttgart endlich mal wieder ein überzeugender Sieg her.
Lange schon wächst die Kritik an Chefcoach Peter Stöger im Dortmunder Umfeld an. Unter der Woche erreichten die Unmutsbekundungen gegenüber dem 51-Jährigen und der Leistung seiner Truppe einen neuen Höhepunkt. Spätestens nach dem Debakel in München steht wohl endgültig fest, dass der Österreicher über die Saison hinaus keine Zukunft bei den Borussen haben wird. Mehr denn je erweckt der BVB dieser Tage den Anschein einer Mannschaft, die sich dem im Sommer bevorstehenden Umbruch bewusst ist.
„Jetzt geht es darum, die letzten sechs Spiele der Saison optimal zu lösen“, erklärte Stöger unter der Woche. Um dies zu bewerkstelligen, gilt es zunächst das Minimalziel Champions League Platzierung abzusichern. Nur drei Punkte trennen die Schwarz-Gelben von Platz 5 und 6. Entsprechend sind drei Punkte am Sonntag gegen den VfB Stuttgart fest eingeplant. Dennoch warnt Stöger vor den unter Tayfun Korkut erstarkten Schwaben: „Die Aufgabe gegen Stuttgart wird nicht einfach. Sie haben eine gute Phase, eine gute Serie.“
Schon in der Hinrunde kassierten die Dortmunder, damals unter Peter Bosz, am Neckar eine 1:2 Niederlage inmitten eines Negativlaufs. Um eine Wiederholung zu vermeiden dürften personell einige Änderungen anstehen. Marco Reus meldet sich fit und ist genauso wie Ömer Toprak ein Startelfkandidat. Auch der Langzeitverletzte Andriy Yarmolenko könnte schon am Sonntag in den Kader rücken.
Während die Trainerdiskussionen in Westfalen immer hitziger werden, ist man an der Mercedes-Straße froh diese hinter sich zu haben. Seit nunmehr acht Partien ist man unter Tayfun Korkut ungeschlagen. Während der Blick auf die vergangenen Ergebnisse weiterhin rosig ist, hat sich mit dem so gut wie sicheren Klassenerhalt auch die ein oder andere Nachlässigkeit in das Spiel der Schwaben eingeschlichen. Am vergangen Wochenende gegen den Tabellenletzten aus Hamburg beispielsweise zeigten man die wohl schlechteste Leistung seit dem der gebürtige Stuttgarter an der Seitenline steht.
Gerade im Hinblick auf Willen und Mentalität ließ der Auftritt zu Wünschen übrig. „Dass die Leistung nicht berauschend war, da müssen wir nicht drüber reden. Das hat jeder gesehen“, stellte auch Sportdirektor Michael Reschke nach dem Spiel fest. Umso mehr erhofft dieser sich vom Spiel am Sonntag einen motivierteren Auftritt. Schließlich müssten die Schwaben sich bei einer Niederlage für den Rest der Saison wohl mit dem Tabellenmittelfeld zufrieden geben.
Weiterhin wird man auf Timo Baumgartl (Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung) verzichten müssen. Bereits in den letzten Wochen schmerzlich vermisst, wird der U-21 Nationalspieler wohl im Zentrum der Abwehr wieder von Routinier Holger Badstuber vertreten. Mit der Rückkehr von Andreas Beck (zuletzt gelb gesperrt) wird wohl auch Benjamin Pavard wieder auf die angestammte Position in der Innenverteidigung rücken. Offensiv wird korkut dagegen wohl auf das zuletzt bewehrte Personal setzen.
Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Akanji, Toprak, Schmelzer – Weigl, Dahoud – C. Pulisic, Reus, Philipp – Batshuayi
VfB Stuttgart: Zieler – Beck, Pavard, Badstuber, Insua – Aogo – Ascacibar – Gentner, Er. Thommy – Ginczek, Gomez
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