Leipzig gewinnt mit 3:2 in Dortmund und fügt damit dem BVB die erste Saison- und erste Heimspielniederlage nach 41 Spielen zu. Das Spiel hatte alles zu bieten, was das Fußballherz höher schlagen lässt: Tore, Platzverweise und Torchancen ohne Ende. Viele Stimmen sprechen vom bisher besten Spiel der noch jungen Bundesligasaison 2017/18.
Der BVB um Trainer Bosz wechselte im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg gegen Augsburg gleich auf sechs Positionen: Zagadou, Toprak, Sahin, Götze, Castro und Philipp begannen anstelle von Piszczek (Verletzung des Außenbandes im rechten Knie), Bartra, Weigl, Kagawa, Dahoud und Pulisic (allesamt auf der Bank). Leipzigs Trainer Hasenhüttl wechselte hingegen auf vier Positionen gegenüber dem 2:1-Auswärtssieg gegen Köln: Bernardo, Keita, Kampl und Augustin starteten von Beginn an für Klostermann (Oberschenkelprobleme), Konaté (nicht im Kader), Demme und Forsberg (beide Bank). Werner, der an einer Blockade des Kiefergelenks und der Halswirbelsäulen-Muskulatur laboriert hatte, stand zwar im Kader, wurde jedoch nicht eingewechselt.
Bereits nach vier Minuten konnten die Dortmunder das erste Mal jubeln. Ilsanker spielte beim Versuch eines Rückpasses zu seinem Torwart Gulacsi Aubameyang direkt in die Füße. Der Gabuner ließ sich diese Chance nicht nehmen und schob den Ball flach zum 1:0 unten rechts ins Tor. Leipzig nahm in der Folge die Zügel in die Hand und antworte in der 10. Minute durch Sabitzer. Ein Kampl-Freistoß wurde von Halstenberg im Sechzehner zu Sabitzer geköpft und von diesem locker eingenickt.
In der 25. Minute kam es für Dortmund noch dicker: Toljan ließ sich vom flinken Flügelspieler Bruma gleich mehrmals austanzen, ehe Poulsen im Zentrum aus kürzester Distanz einschob und somit das Spiel zugunsten von Leipzig drehte. Aubameyang hätte zuvor in der 13. Minute freistehend die Führung für die Dortmunder erzielen können. Im weiteren Verlauf bestätigte Leipzig die Führung, indem sie immer wieder über die Flügel nach Balleroberungen zackig vorangingen, im Mittelfeld gewährten die Leipziger den Dortmundern kaum Raum und pressten. Defensiv ließ RB nichts anbrennen und stand immens sicher.
Bosz wechselte in der Halbzeit zweimal: Sahin und der schwache Toljan machten Platz für Weigl und Pulisic. Hasenhüttl wechselte den mit Gelb vorbelasteten Keita aus und brachte Demme. Das Spiel nahm direkt wieder Fahrt auf: Sokratis legte Hand am davon gesprinteten Augustin an, verursachte so einen Strafstoß. Weil Sokratis‘ Aktion eine Notbremse war, musste er mit Rot vom Platz. Zuvor hatte Weigl den Ball in der Vorwärtsbewegung verloren. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte selbst und brachte Leipzig mit 3:1 in Führung.
In der 56. Minute gab es auf der anderen Seite ebenfalls eine Rote Karte. Der bereits vorbelastete Ilsanker sperrte bei einem langen Ball seinen Gegenspieler Aubameyang kurz. Folgerichtig setzte es die Gelb-Rote Karte und die Mannschaften waren von der Spieleranzahl her wieder gleichauf. Dortmund war nun wieder am Drücker und kam mit Hilfe des Videobeweises in der 64. Minute zum 2:3 Anschluss. Upamecano foulte Gegenspieler Aubameyang im Strafraum. Auch hier trat der Gefoulte selbst an und verwandelte den Strafstoß sicher ins rechte untere Eck.
Die Dortmunder rannten nun immer wieder die Hälfte von Leipzig an. Vor allem über die rechte Seite um Yarmolenko und den eingewechselten Pulisic kam viel Druck. Doch die RB-Defensive hielt dem Druck der Dortmunder stand. Lediglich zu einer Großchance kam es noch: Aubameyang schoss Leipzigs Torwart Gulacsi an und Yarmolenko setzte seinen anschließenden Direktschuss drüber (90.+2). Das hätte der 3:3-Ausgleichstreffer sein können, wenn nicht sogar müssen. Somit beendeten die Leipziger die Serie der Dortmunder, die zuvor 41 Bundesligaspiele infolge ohne Niederlage geblieben waren.
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