Ex-Borusse Neven Subotic kritisiert Tuchel heftig
Im Januar 2018 löste Borussia Dortmund den Vertrag von Neven Subotic auf. Nach fast zehn Jahren endete für den Innenverteidiger das Kapitel BVB. Ihn zog es nach Frankreich zum AS Saint-Ètienne, wo er sein sportliches Glück wiederfinden sollte. Subotic verpasste in der Rückrunde nicht eine einzige Spielminute. Mit ihm schaffte es der Verein aus dem Abstiegskampf heraus und fast noch nach Europa. Im „kicker“-Interview blickt Subotic nun auf die letzten Jahre seiner Karriere zurück, hofft auf baldige Besserung bei der Borussia und wirft seinem ehemaligen Trainer Thomas Tuchel im Umgang mit ihm Unehrlichkeit vor.
Subotic hoffte auf besseren Draht zu Tuchel
Im Jahr 2008 überwies der BVB fast fünf Millionen Euro für den 19-jährigen Neven Subotic nach Mainz. Bei weitem nicht alle Fans waren von dem Transfer überzeugt. Zu diesem Zeitpunkt war dies eine relativ hohe Ablösesumme – besonders für den damals noch chronisch klammen BVB. Die Zweifler verschwanden allerdings schnell. Bereits im ersten Jahr zeigte der Innenverteidiger sein riesiges sportliches Potenzial, wurde direkt zum Stammspieler und Fanliebling. Nach einem Kreuzbandriss im November 2013 und dem Trainerwechsel zu Thomas Tuchel im Jahr 2015 litt seine sportliche Stellung im Verein allerdings sehr. Fortan war Subotic meist nur noch Ersatz. Dem Nachfolger seines großen Förderers Jürgen Klopp stellt er ein gutes sportliches Zeugnis aus –menschlich passte es zwischen den beiden eher nicht.
„Ich kann nur zurückgreifen auf die gemeinsame Zeit in Dortmund. Von der Punkteausbeute her war sie sehr gut. Dass sein Engagement nach zwei Jahren endete, dafür gab es Gründe, die der BVB gut geschildert hat“, sagt der inzwischen 29-Jährige rückblickend. „Ich hätte mir einen besseren Draht gewünscht. Ich war es gewohnt, mit einem Trainer zusammenzuarbeiten, der ehrlich mit mir umgeht, der mir klare Signale gibt und mir auch vertraut. Das war unter Tuchel nicht gegeben.“ Sein Aus beim BVB sieht Subotic eher nüchtern. Er verstehe, dass Fußball eben auch ein Geschäft sei – allerdings ein ziemlich mieses.
„Wir waren richtige Teamspieler“
Ganz loslassen wird er seinen Ex-Klub allerdings nie können. Der 36-fache serbische Nationalspieler hofft, dass die durchwachsene Saison des BVB die Mannschaftsstruktur in Frage stellt. „Wenn Spieler wie Sven Bender oder ich den Verein verlassen, hat das nicht nur Einfluss auf die Position auf dem Feld. Das hat viel mit der Struktur der Mannschaft zu tun – mit ihrer Professionalität, mit ihrer Disziplin, auch mit ihrem Mut, in schwierigen Situationen durchzuziehen. Wir waren richtige Teamspieler“, stellt Neven Subotic klar. „Man muss neue Spieler holen, die diese Eigenschaften besitzen – oder Spieler, die man in diese Richtung entwickeln kann. Sie zu finden ist nicht leicht.“