Das Fussballeck-Topspiel des 11. Spieltags ist ein Klassiker des deutschen Oberhauses. Dabei spielt Borussia Dortmund am Samstagabend an der Säbener Straße beim alten Rivalen FC Bayern. Die Schwarz-Gelben haben in den letzten Jahren keine besonders guten Erinnerungen an Gastspiele beim Rekordmeister. Das Team von Lucien Favre zeigte zuletzt wieder gute Leistungen, während der Gastgeber aus München nach dem 5:1-Debakel gegen Eintracht Frankfurt ihren Trainer Niko Kovac entließ. Beide Teams setzten sich vor der Saison die Meisterschaft als Ziel. Damit wird das Duell zum Gradmesser. Der BVB muss die vergangenen Pleiten beim Konkurrenten vergessen machen und der FC Bayern will in einer schwierigen Situation wieder meisterliches Potential entwickeln.
Direkt zu Beginn seiner Zeit als Interimstrainer stellte Hansi Flick einige Änderungen in Aussicht. Gegen Piräus in der Champions League zeigten sich selbige auch direkt auf dem Platz. Javi Martinez, Leon Goretzka und Thomas Müller scheinen Schlüsselspieler unter dem neuen Trainer zu sein. Flick sprach vor dem Spiel gegen Piräus über seine Pläne mit dem FC Bayern. Er wolle „taktisch andere Schwerpunkte“ setzen.
Wie einst unter Pep Guardiola entwickelt sich David Alaba durch die vielen Ausfälle in der Defensive erst einmal zum gesetzten Innenverteidiger. Jerome Boateng fehlt gelbgesperrt. Ob Alaba gegen Dortmund wieder auf die linke Abwehrseite rückt und Joshua Kimmich damitden Gegenpart rechts bildet, bleibt offen. Am Mittwochabend zeigten Kimmich und Goretzka als Doppel-Sechs eine ansprechende Leistung.
Borussia Dortmund bewies gegen Inter Mailand am Dienstagabend wieder das, was ihnen über viele Wochen abgesprochen wurde: Mentalität und Moral. Nach einer müden ersten Halbzeit drehte das Team von Lucien Favre plötzlich auf und entschied das Spiel letztlich für sich. Eine Leistung, die der Mannschaft einen entscheidenden Schub gegeben haben dürfte. Wiederum spielte sich Achraf Hakimi in den Fokus als Offensivspieler. Ob er erneut auf der Außenbahn zum Einsatz kommt oder wieder defensiv agieren wird, ließ Favre auf der Pressekonferenz vor dem Bayer-Spiel offen.
Offen bleibt auch, ob die zuletzt angeschlagenen Jadon Sancho und Marco Reus am Samstagabend fit sind. Lucien Favre sagte zur Bedeutung des Spiels: „Es ist ein ganz besonderes Spiel. Das merkt man im Vorfeld und danach. Weil das Spiel hat eine besondere Auswirkung auf den weiteren Verlauf hat.“
Auch Michael Zorc erklärte gegenüber der versammelten Presse: „Es ist ein wenig speziell. Es sind sehr wichtige Vereine in der Bundesliga. Es ist ein sehr wichtiges Spiel.“ In der Rückrunde der letzten Saison ergaben sich die Dortmunder den Bayern machtlos mit 5:0. Beide Teams erheben, abhängig von den Ergebnissen der Konkurrenz, Anspruch auf die Tabellenführung. Der Rekordmeister zeigte zuletzt in der Liga eine schwache Leistung, der Trainerwechsel vor dem wichtigen Spiel dürfte für Team und Trainerstab für Druck sorgen.
Das direkte Duell ist ein Ringen um den Anschluss an die Tabellenspitze. Die drei Siege in Pokal, Liga und Champions League gegen starke Gegner dürften dem BVB Selbstvertrauen verleihen. Hansi Flick muss mit der angekündigten Stabilität des Teams einen Weg finden, die Dortmunder in ihrem Spiel zu hindern und ihnen die Spielfreude zu versagen. „Wir haben keine Angst“, sagte Favre auf der Pressekonferenz – bildlich für das verdiente Selbstvertrauen der Westfalen.
FC Bayern: Neuer – Pavard, Martinez, Alaba, Davies – Kimmich, Goretzka – Coutinho – Gnabry, Müller – Lewandowski
Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Akanji, Hummels, Guerreiro – Witsel, Delaney – Hakimi, Brandt, Hazard – Götze
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