Kevin Großkreutz hat einen einmaligen Werdegang hinter sich. Ikone bei Borussia Dortmund, Weltmeister 2014, zahlreiche Skandale, ein gescheiterter Wechsel ins Ausland, erste Liga, zweite Liga, dritte Liga. Mittlerweile spielt der 30-Jährige beim KFC Uerdingen, der frisch aus der Regionalliga in die dritte Liga aufgestiegen ist. Im Interview auf der Webseite des „DFB“ äußert er sich zu seinem neuen Verein und dem Saisonstart sowie zu seinem Image.
Zunächst äußert er sich zum äußerst gelungenen Saisonstart des KFC. „Der hervorragende Start hat dafür gesorgt, dass das Selbstvertrauen noch einmal gestiegen ist“. Zufrieden ist er aber trotzdem noch nicht: „Doch es geht auch noch besser“. 13 Punkte aus sechs Spielen sind für einen Aufsteiger schon eine Marke, gerade in der eng umkämpften 3. Liga.
Angesprochen auf seine persönliche Situation in Uerdingen sagte der ehemalige deutsche Nationalspieler folgendes: „Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Auch die Zusammenarbeit mit Trainer Stefan Krämer läuft optimal. Rein sportlich konnte ich mich bisher von Spiel zu Spiel steigern und ich hoffe, dass das so weitergeht“. Großkreutz wirkt sehr glücklich in Uerdingen. Nach enttäuschenden Spielzeiten bei Galatasaray Istanbul (für die er aufgrund eines Fehlers beim Wechsel nie zum Einsatz kam), dem VfB Stuttgart und dem SV Darmstadt 98 scheint der 30-Jährige sich nun endlich auch mal bei einem anderen Verein als dem BVB wohlzufühlen. Dies dürfte auch damit zusammenhängen, dass seine Heimat Dortmund nur etwa 75 km entfernt liegt.
Auch zu seinem Image hat Großkreutz eine klare Meinung. Seiner Meinung nach hat er sich nicht verändert: „Ich habe mich auf dem Platz nicht verändert, bin nach wie vor die ‚Drecksau‘, die ich auch früher war. Privat denke ich, dass ich der Kevin geblieben bin, der früher auf der Tribüne den BVB angefeuert hat.“ Auch daran, dass er in der 3. Liga immer aufgrund seiner Bekanntheit besonders stark wahrgenommen wird, hat er sich bereits gewöhnt. „Ich weiß, dass ich immer besonders im Fokus stehen werde. Mit fortschreitendem Alter habe ich gelernt, lockerer damit umzugehen. Ich bin, wie ich bin, und ziehe mein Ding durch.“ Großkreutz geht also sehr gelassen mit seinem ‚Star-Image‘ in der 3. Liga um.
Rückblickend gibt es eine Sache, die er bereut. „Den Wechsel zu Galatasaray Istanbul. Ich wollte unbedingt dorthin. Das hat dazu geführt, dass alles Hopplahopp über die Bühne gegangen ist“. Den Schritt in die dritte Liga hält er trotz der Kritik, dass er ein Rückschritt sei, hingegen für richtig. „Ich glaube nicht, dass ich irgendjemanden noch etwas beweisen muss. Ich will mir vielmehr in jedem Training und in jedem Spiel mir selbst etwas beweisen, alles geben und so erfolgreich wie möglich sein“.
Am Freitag kehrt Kevin Großkreutz zum Abschiedsspiel von Roman Weidenfeller nochmal auf den Rasen im Signal-Iduna-Park zurück. Darauf freut sich der 30-Jährige sehr: „Ich werde immer ein Dortmunder bleiben. Der BVB ist mein Verein, meine Liebe. Daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht. Ich freue mich riesig auf Freitag“. Borussia Dortmund war bisher der einzige Verein gewesen, bei dem Großkreutz als Profi richtig glücklich war. Mit dem KFC Uerdingen scheint nun ein zweiter hinzugekommen zu sein.
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