Der sicher geglaubte Wechsel von Serhou Guirassy zu Borussia Dortmund droht zu platzen. Während des obligatorischen Medizinchecks wurde beim Guineer eine Verletzung festgestellt, die weiter untersucht werden muss – wie geht es nun weiter und wird der Wechsel trotzdem klappen?
Eigentlich sollte der Stürmer am Mittwoch als neuer Spieler von Borussia Dortmund vorgestellt werden. Das erste Training mit der Mannschaft war für Donnerstag geplant. Der BVB zog die Ausstiegsklausel für den 28-Jährigen, der in Stuttgart noch bis 2026 unter Vertrag steht. Bei den Schwarzgelben lag ein Arbeitspapier bis 2028 zur Unterschrift bereit. Doch es kam alles anders. „Während einer medizinischen Untersuchung von Serhou Guirassy wurde eine Verletzung festgestellt, die einer weiteren Abklärung bedarf“, teile der BVB am Mittwochabend auf X (ehemals Twitter) mit.
Bei der Blessur handelt es sich um eine alte Knieverletzung. Wie die „Bild“ berichtet, soll Guirassy diese Anfang Juni bei der guineischen Nationalmannschaft erlitten haben. Die BVB-Führung um Geschäftsführer Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl hat einen zweiten Spezialisten mit einer weiteren Untersuchung beauftragt. Die Dortmunder Ärzte sind allerdings zuversichtlich, dass die Verletzung nicht allzu schwerwiegend ist und konservativ behandelt werden kann. Eine zweite Experten-Meinung ist für den BVB dennoch wichtig.
Nach „Sky“-Informationen flog Guirassy für weitere Checks zurück nach Stuttgart. Borussia Dortmund und der VfB stehen in direktem Kontakt, da der Offensivakteur formal noch ein Stuttgarter ist. Das wird er wohl mindestens bis Anfang nächster Woche bleiben. Ein Abschluss des Transfers in dieser Woche ist nicht in Sicht. Die BVB-Verantwortlichen wollen Klarheit über die Schwere der Verletzung, bevor sie einen zweiten Anlauf starten können.
Dass Guirassy den VfB Stuttgart verlassen würde, ist seit Wochen ein offenes Geheimnis. Seitdem war Borussia Dortmund in der Pole Position für eine Verpflichtung des 28-Tore-Angreifers. Eine Ausstiegsklausel von rund 18 Millionen Euro ersparte den Westfalen zähe Verhandlungen mit dem VfB. Wahrscheinlich auch eine deutlich höhere Ablösesumme. Trotz der aufgetretenen Komplikationen soll der Wechsel schnellstmöglich finalisiert werden, sofern es sich um keine schwere Verletzung handelt. Im Ruhrgebiet gilt somit das Sprichwort: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Borussia Dortmund hat für die kommende Saison bereits Waldemar Anton vom VfB Stuttgart verpflichtet. Der deutsche Nationalspieler soll in Dortmund den abgewanderten Mats Hummels ersetzen. Mit Pascal Groß (Brighton & Hove Albion) und Rayan Cherki (Olympique Lyon) hat sich der Bundesligist bei den Vertragsmodalitäten grundsätzlich geeinigt. Beide würden zum BVB wechseln.
Update – 11. Juli 2024, 19:56 Uhr: Der Deal liegt weiterhin auf Eis. Borussia Dortmund habe dem VfB Stuttgart mitgeteilt, dass man den Transfer vorerst nicht durchführen werde. Laut „Sky“ flog Guirassy am Donnerstagmorgen von Dortmund nach Paris. Der Stürmer soll in der französischen Hauptstadt ein mehrtägiges Reha-Programm für seine Außenbandverletzung absolvieren. Es wird mit einer Ausfallzeit von mindestens vier Wochen gerechnet, eine Operation sei wohl nicht nötig. Damit würde Guirassy einen Teil der Saisonvorbereitung verpassen.
Alle Beteiligten sollen weiterhin einen Transfer forcieren, wie BVB-Vize-Präsident Hans-Joachim Watzke gegenüber der „Bild“ erklärte. Laut dem 65-Jährigen kommt es darauf an, wie schwer die Verletzung des Stürmers ist. Allerdings berichtete das Boulevardblatt von einer möglichen Ausfalldauer von bis zu zwölf Wochen. Damit wäre die Verpflichtung „äußerst gefährdet.“ Ein Spezialist soll am Montag für Klarheit sorgen.
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