Dem ausgesprochen gut gelaunten Lucien Favre war die Vorfreude auf die Königsklasse anzusehen – doch der Verweis auf die Partie am Freitag bei Hannover 96 durfte natürlich nicht fehlen. „Wir müssen im Kopf haben, dass es vorher noch ein sehr wichtiges Meisterschaftsspiel gibt, aber wir freuen uns natürlich auf die Champions League“, so der BVB-Trainer auf der Pressekonferenz am Mittwoch. Nach der Auslosung am Donnerstag stehen mit Atletico Madrid, der AS Monaco und dem FC Brügge die Gegner der Borussia fest. Doch die Niedersachen um André Breitenreiter haben nicht vor, als Aufwärmprogramm für die Schwarz-Gelben herzuhalten.
„Das sind genau die Spiele, die man sich wünscht: Abendspiel, Flutlichtatmosphäre, Unterstützung von den Rängen, der Tabellenführer kommt“, frohlockte Breitenreiter am Donnerstag im Vorfeld des Spiels. Mit einem 1:1-Unentschieden in Bremen ist Hannover gut in die Saison gestartet. Vor der ersten Länderspielpause sollen gegen Dortmund nun weitere Punkte hinzukommen. Verstecken will man sich vor heimischer Kulisse nicht. Dem 96-Coach ist jedoch bewusst, dass dies kein leichtes Unterfangen wird: „Sie werden bestens auf uns vorbereitet sein – es wartet eine große Herausforderung auf uns.“
Abgesehen von den Langzeitausfällen steht bei Hannover auch der Einsatz von Mittelfeldmann Pirmin Schwegler auf der Kippe. Der Schweizer ist angeschlagen und laut Breitenreiter „sicherlich nicht hunderprozentig fit.“ Ersetzt werden könnte der 31-jährige Routinier vom Ex-Dortmunder Marvin Bakalorz. Nach einer Gelb-Rot-Sperre kehrt darüber hinaus Angreifer Bobby Wood zurück in den Kader. Der US-Amerikaner dürfte neben seinem Sturmkollegen Hendrik Weydandt allerdings zunächst auf der Bank Platz nehmen. Denn Senkrechtstarter Weydandt soll wie bei seinen Aufritten im Pokal in Karlsruhe und in Bremen als Joker zum Einsatz kommen.
„Wir freuen uns darauf, dem Tabellenführer mit hoher Qualität Paroli zu bieten“, wurde Breitenreiter weiterhin nicht müde, den nach einem Spieltag wenig aussagekräftigen Tabellenstand hervorzuheben. Die Freude sei „natürlich auch begründet in Erinnerung an das letzte Heimspiel der letzten Saison gegen Dortmund“. Hannover schlug die damals noch von Peter Bosz trainierten Borussia überraschend mit 4:2. Man schrieb den zehnten Spieltag der abgelaufenen Spielzeit und auch an jenem Tag im Oktober reiste Borussia Dortmund als Tabellenführer nach Niedersachsen.
Von solchen Gedankenspielen will Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc allerdings nicht wissen. „Ich gebe nicht viel auf Ergebnisse, die in den letzten Jahren erzielt wurden. Wir haben eine neue Mannschaft und einen neuen Trainer. Ich glaube, dass er der Truppe die richtigen Anweisungen geben wird, um dort erfolgreich zu sein“, so Zorc. Grund dazu hätte er allerdings: Von den vergangenen neun Liga-Duellen beider Mannschaften gewann Dortmund sieben, verlor nur zwei. Abgesehen von der Vorsaison behielten die Dortmunder bei ihren letzten drei Gastspielen in Hannover gar dreimal in Folge die Oberhand.
In Hannover wird der Borussia unter anderem Jacob Bruun Larsen fehlen, der aufgrund einer Fußverletzung erst ab der kommenden Woche wieder mittrainieren kann. Ansonsten ist der Einsatz von Marius Wolf (Sprunggelenk) zumindest fraglich, mit muskulären Problemen definitiv fehlen wird allerdings Christian Pulisic. Sonst sind alle Spieler einsatzbereit. Lucien Favre hat die Qual der Wahl. Paco Alcácer hätte in Hannover zu seinem Pflichtspiel-Debüt kommen können. Der Schweizer entschied sich jedoch dafür, auf den Neuzugang zu verzichten.
Aus Leistungsgründen haben es mit Shinji Kagawa, Dan-Axel Zagadou, Sebastian Rode und Jeremy Toljan etliche namhafte Spieler nicht ins endgültige BVB-Aufgebot geschafft. „Die Dortmunder haben enorm viel Qualität dazugewonnen, sind eine Top-Mannschaft und durch die jetzige Verpflichtung von Alcácer aus Barcelona auch absoluter Meisterschaftsfavorit“, lobte Breitenreiter überdies Dortmunds Transferpolitik. „Hannover hat gut gespielt in Bremen, sehr kompakt, sehr schwer zu bespielen“, stellte wiederum sein Amtskollege gewohnt analytisch fest. Nach dem holprigen 2:1-Sieg nach Verlängerung im Pokal in Fürth und dem nach Startschwierigkeiten berauschenden 4:1-Liga-Auftakt gegen RB Leipzig stellt sich folgende Frage: Welches Gesicht zeigt Borussia Dortmund diesmal?
Hannover 96: Esser – Sorg, Anton, Wimmer, Ostrzolek – Schwegler, Walace – Bebou, Haraguchi – Asano, Füllkrug
Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Akanji, Diallo, Schmelzer – Dahoud, Witsel, Delaney – C. Pulisic, Philipp, Reus
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