Heimweh und Karriere: Bekannte Rückkehrer der Bundesliga
Mats Hummels macht die Sensation perfekt und kehrt zur neuen Saison zu Borussia Dortmund zurück, wo er unter Jürgen Klopp 2011 und 2012 die Meisterschaft gewann. Er ist nicht der erste Spieler, den es zurück ins Westfalenstadion treibt. Doch neben den Dortmundern gab es in der Vergangenheit einige andere prominente Rückholaktionen in der Bundesliga. Ein Überblick über aufsehenerregende Rückkehrer der jüngeren Bundesliga-Geschichte.
Hummels: Von Bayern zurück zu Dortmund
Mats Hummels ist streng genommen mehrfacher Rückkehrer. In seiner Profi-Karriere spielte der gebürtige bergisch Gladbacher bisher für zwei Vereine. Begonnen hat der 30-jährige Innenverteidiger seine Laufbahn bei Bayern München, ehe er 2008 auf Leihbasis zu Borussia Dortmund wechselte. Im Folgejahr zog es ihn dann permanent zum BVB. Bei der Borussia erlebte Hummels im Anschluss eine überaus erfolgreiche Zeit. 2016 kehrte der Nationalspieler dann jedoch aus mehreren Gründen nach München zurück. Drei Jahre später wird Hummels ab der neuen Saison jetzt wieder Schwarz-Gelb tragen. Für rund 30 Millionen Euro kommt Hummels von den Bayern zurück zum BVB.
Die Rückkehr des größten Talents
Sein neuer Teamkollege Mario Götze ist kurioserweise auch sein ehemaliger. Denn auch der Held des WM-Finals 2014 durchlief ein Wechselspiel zwischen BVB und FCB und wurde zum Rückkehrer. 2001 beginnt die Zeit des inzwischen 27-Jährigen beim BVB. In den verschiedenen Stationen der Jugendmannschaften wächst Götze zum größten Hoffnungsträger seines Vereins. 2010 beginnt seine Zeit in den Reihen der Profis und Götze wird als das größte deutsche Talent seit Jahren gehandelt. 2013 wechselte Götze dann für 37 Millionen Euro nach München und erlebte dort eine schwierige Zeit. Trotz seines Treffers im WM-Finale und seinem enormen Können setzte sich Götze bei Bayern nicht durch, litt mental und körperlich. 2016 wechselte er schließlich für 22 Millionen Euro zurück nach Dortmund.
Der Veteran von der Weser
Während Hummels es auf drei Comebacks bringt, ist der prominenteste Rückkehrer wohl Claudio Pizarro, der auf ganze fünf Wechsel zum SV Werder Bremen kommt. Keiner kam häufiger zu einem Verein zurück. Die emotionale Verbindung zu den Werderanern beginnt in Pizarros erster Zeit in Deutschland. Der Peruaner kommt 1999 nach Bremen. Von Bremen zu Bayern, von dort zum FC Chelsea und wieder zurück zum SV Werder Bremen. Es folgt erneut der Rekordmeister und nach einer Zeit ohne Verein wieder Werder Bremen. 2018 verpflichtet dann der 1. FC Köln den inzwischen 40-Jährigen. Von dort kehrt Pizarro ablösefrei zurück nach Bremen und verlängerte dort erst kürzlich seinen Vertrag um ein weiteres Jahr. Damit krönt der Peruaner das symbiotische Verhältnis zwischen ihm und Werder Bremen.
Das Kind seiner Stadt und seines Vereins
Medial und emotional bleibt vor allem auch ein Rückkehrer in Erinnerung. Lukas Podolski war seit der WM 2006 Sympathieträger der deutschen Fussball-Fans. Zum Zeitpunkt seines Wechsels im Sommer der Weltmeisterschaft hielt er bereits Legendenstatus in seiner Heimatstadt Köln inne. „Poldi“ durchlief alle Stationen der FC-Jugend und wechselte für zehn Millionen Euro nach München. Doch im Schatten der Konkurrenz konnte Podolski nie über einen konstanten Zeitraum beim Rekordmeister überzeugen. Immer wieder zum Ersatzmann degradiert, bekam er aus eigener Kraft auch immer seltener die Chance dazu. Nach drei Jahren bei Bayern wird bekannt, dass Podolski zurück nach Köln wechselt. Zehn Millionen Euro zahlten die Kölner und die Euphorie der Fans sprang auf den Stürmer über. Drei Jahre später wechselt Podolski nach London zum FC Arsenal und macht dank seiner Rückkehr zum 1. FC Köln einen weiteren Schritt auf internationalem Parkett.
Heldenstatus im Trikot des Rekordmeisters
Etwas weiter zurück liegt die Rückkehr von Lothar Matthäus und Stefan Effenberg. Rekord-Nationalspieler Matthäus spielte von 1984 bis 1988 für die Bayern. Effenberg kam 1990 von Borussia Mönchengladbach, kehrte der Bundesliga zunächst aber den Rücken und wechselte nach Florenz. 1995 kehrte der gebürtige Hamburger dann aber für drei Jahre zurück nach Gladbach, seinem ersten Profiverein. Drei Jahre später folgt die Rückkehr zum Rekordmeister. Der „Tiger“ krönt seine Zeit bei den Bayern mit dem Sieg der Champions League 2001. Matthäus hat die Bayern unterdessen ein Jahr vor diesem Titelgewinn verlassen und ist nach Amerika gewechselt. Zuvor kam er 1992 von Inter Mailand und holte in den folgenden acht Jahren mit den Münchenern vier Meister-Titel. Beide Rückkehrer vereint nicht nur ihre jeweilige Zeit bei Gladbach und in der Serie A, sondern auch der Heldenstatus bei Bayern München.
Olic verzichtet auf die Champions League
Die Anziehungskraft von Borussia Dortmund kann nicht geleugnet werden. Denn neben Götze und Hummels kehrten auch die Fan-Lieblinge Nuri Sahin (2013) und Shinji Kagawa (2014) zurück nach Westfalen. Doch auch viele andere Vereine haben ihre bekannten Rückkehrer. Michael Ballack kehrte 2010 zurück zu Bayer 04 Leverkusen. Der „Capitano“ der DFB-Elf verbrachte acht Jahre beim FC Bayern und dem FC Chelsea. Auch das Trikot des Hamburger SV wurde von verschiedenen Spielern erneut angezogen. Rafael van der Vaart kehrte 2012 nach seiner Zeit in Spanien und England zurück an die Elbe. 2015 folgte Ivica Olic, der zuvor beim FC Bayern und dem VfL Wolfsburg gespielt hat. Olic verzichtete seinerzeit sogar auf die Teilnahme an der Champions League.
Nicht zuletzt die finanziell verlockende Umwerbung von Manchester United im aktuellen Fall von Mats Hummels machen die Rückkehraktionen der Bundesligisten zum Beweis, dass Emotionen in Zeiten abstruser Ablösesummen nach wie vor den Takt im Fussball vorgeben können.