Youssoufa Moukoko sitzt auf gepackten Koffern und will Borussia Dortmund verlassen. Allerdings wachsen die Zweifel an einem Abgang des Talents: Während der BVB für sein Eigengewächs angemessen entlohnt werden will, hat sich ein Interessent bereits aus dem Poker zurückgezogen.
Wie das Portal „Fussballtransfers“ berichtet, ist der OSC Lille aus dem Werben um Moukoko ausgestiegen. Der Klub aus Nordfrankreich galt jüngst als einer der Topkandidaten für eine Verpflichtung. Laut „Sky“ gab es Anfang August eine Gesprächsrunde mit dem Präsidenten, Sportdirektor und Moukokos Beratern. Fehlende finanzielle Mittel seien nun der Grund für den Rückzug aus dem Poker. Keine gute Nachricht für Moukoko, dessen Verhältnis zum BVB nach den öffentlichen Aussagen seines Beraters Patrick Williams als zerrüttet gilt.
Williams machte keinen Hehl daraus, dass sein Klient die Westfalen verlassen will. „Youssoufa wurde viel versprochen, bevor er [im Januar 2023 bis 2026, Anm. d. Rd.] unterschrieben hat, aber nicht umgesetzt. Es ging ihm immer nur ums Spielen und um seine Entwicklung – nicht um irgendetwas anderes“, beklagte der Berater bei Transferexperte Fabrizio Romano. Borussia Dortmund reagierte nüchtern auf die Kritik. „Wir haben die öffentlichen Aussagen natürlich wahrgenommen. Was wir mit der Spielerseite besprechen, behandeln wir weiterhin intern“, wurde Sportdirektor Sebastian Kehl von den „Ruhr Nachrichten“ zitiert.
Wie die „Bild“ berichtet, sei der BVB – trotz der Verpflichtung von Offensivspieler Maximilian Beier – nur unter bestimmten Konditionen bereit, Moukoko abzugeben. Das soll so weit gehen, dass die Westfalen ihn lieber auf die Tribüne setzen und weiter bezahlen wollen, als ihn unter Marktwert (22 Mio. € via „Transfermarkt“) zu verkaufen. Die konfrontative Linie von Moukokos Berater soll die Dortmunder in ihrem Vorhaben ermutigen.
Neben dem OSC Lille gilt Olympique Marseille als größter Interessent für den 19-Jährigen. Moukoko habe bereits eine mündliche Einigung mit dem Ligue-1-Klub erzielt. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge steht Marseille jedoch kurz vor der Verpflichtung von Stürmer Elye Wahi. Der 21-Jährige wird für rund 25 Millionen Euro vom RC Lens zu den ‚Phocéens‘ stoßen.
Ob Moukoko zusätzlich an die Côte d‘Azur wechseln wird, ist fraglich. Wie „Footmercato“ berichtet, würde ein Wahi-Transfer einen möglichen von Moukoko nicht ausschließen. Dafür müsste Marseille zunächst mehr für den zweifachen deutschen Nationalspieler bieten. Laut „Bild“ hat der BVB eine erste Offerte der Franzosen als „Witz-Angebot“ eingestuft.
Sollte auch Olympique Marseille aus dem Poker um das einstige Sturm-Wunderkind aussteigen, dürften die Aussichten auf einen Abgang gering sein. Auch die Aussicht auf Spielzeit in Dortmund ist für Moukoko überschaubar. Das deutete Neu-BVB-Trainer Nuri Şahin bereits in der Vorbereitung an, indem er den Offensivspieler bei der Generalprobe gegen Aston Villa (2:0) 90 Minuten auf der Bank ließ.
In der Sturmspitze probierte es der 35-Jährige zuletzt mit Sébastien Haller oder Karim Adeyemi. Auch Neuzugang Serhou Guirassy dürfte nach überstandener Verletzung eine größere Rolle spielen. Ebenso ist der am Montag vorgestellte Maximilian Beier fest eingeplant.
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