Für die Wolfsburger um Coach Valérien Ismaël geht es am heutigen 21. Spieltag in den Signal Iduna Park nach Dortmund. Das bevorstehende Kräftemessen wird in vielerlei Hinsicht mit Spannung erwartet.
Für Weltmeister André Schürrle ist es das erste Spiel im Signal Iduna-Park, dass er gegen Wolfsburg bestreitet. Noch in der letzten Saison trug er das grün-weiße Trikot. Ein Auftritt an den sich Schürrle sicher noch erinnern wird, immerhin setzte es eine schmerzliche 1:5-Klatsche am 30. April letzten Jahres. Auch im Hinspiel dieser Saison gab es ein 1:5. Doch diesmal durfte der Neu-Dortmunder Schürrle selbst mitjubeln, denn die ohnehin heimschwachen Wolfsburger kamen erneut unter die Räder.
Thema Wolfsburger Heimschwäche: 11 Punkte konnten die Niedersachsen nur in der Volkswagen-Arena sammeln. Nur zwei Vereine punkten noch seltener im eigenen Stadion (Bremen und Ingolstadt). Auswärts holten die VfL-er genauso viele Punkte – Platz 8 in der Auswärtstabelle. Gegner: Platz 4 der Heimtabelle. Erwähnen muss man hierbei aber auch, dass eben jener vierte Platz in der Heimtabelle über die unfassbare Dominanz der Borussen in Heimspielen hinwegtäuscht. Fast 2 Jahre am Stück sind die Schwarz-Gelben in der eigenen Festung ungeschlagen.
Das bringt uns zum nächsten Aspekt. Nicht selten war es die „Gelbe Wand“, wie die Dortmunder Südtribüne gern genannt wird, die den sprichwörtlichen Zwölften Mann ausmachte. Gemeinsam mit den allein fast 25.000 auf der „Süd“ konnten schon so einige Schlachten gewonnen werden. Man erwähne hier exemplarisch das Champions-League-Rückspiel gegen Málaga. Allerdings werden es auch diese ca. 25.000 Plätze sein, die heute leer bleiben. Auslöser war das Urteil des DFBs nach unschönen Plakaten gegen Aufsteiger RB Leipzig. Der Klub akzeptierte das Urteil der Sperrung der Südtribüne für ein Bundesliga-Spiel, entsprechende Entschuldigungen an die Betroffenen fanden statt.
Dass die Borussen die Unterstützung gebraucht hätten, steht außer Frage, denn die Auftritte der Dortmunder nach Jahreswechsel waren wenig überzeugend. Es konnten zwar aus den ersten drei Spielen 7 Punkte geholt werden, was statistisch erst mal nicht schlecht klingt, aber die Auftritt dazu waren zum Teil ernüchternd. Auch im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen die Hertha musste sich der BVB bis ins Elfmeterschießen quälen. Der Auftritt beim Tabellenletzten in Darmstadt setzte dem allerdings noch die Krone auf. Zum Teil viel zu passive Borussen wurden von den Hessen zwischenzeitlich vorgeführt, sodass es am Ende die verdiente 1:2-Niederlage setzte.
Ein weiterer Ausdruck für die aktuelle Situation war das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions-League bei Benfica Lissabon. Tuchels Team dominierte das Spiel auf des Gegners Platze zwar nahezu die komplette Spielzeit lang, aber der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Benfica hingegen nutzte eine der wenigen Chancen, gewann 1:0 und sorgte nun für eine schwere Aufgabe für das Rückspiel. Der erhoffte Motivationsschub für den BVB blieb somit aus.
Heute soll aber trotz der leeren Südtribüne der Sieg errungen werden, um auch in der Liga den Anschluss an Platz 3 nicht zu verlieren. Der wird im Moment durch Eintracht Frankfurt gehalten. Die Hessen empfangen heute den FC Ingolstadt. Trotz des schwachen Auftritts gegen Benfica, in dem sich Top-Torschütze Pierre Emerick Aubameyang auch nicht in körperlicher Topform befand, wird er heute starten. Das gab Trainer Thomas Tuchel dem Kicker zu Protokoll. Die Einsätze von Sokratis Papastathopoulos sowie Raphaël Guerreiro sind allerdings noch fraglich.
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