Im Januar 2014 verließ Koray Günter den BVB in Richtung Galatasaray Istanbul, wo er mit Top-Stars wie Didier Drogba und Wesley Sneijder zusammenspielte. Viereinhalb Jahre blieb der Deutschtürke am Bosporus, dann zog es den Deutschtürken erst zum FC Genua, dann nach Verona. Bei Hellas hält Günter erfolgreich den Abwehrverbund zusammen, in der Bundesliga würde sich der Innenverteidiger jedoch „selbst sehr gerne in Zukunft nochmal sehen.“
Als Günter vor knapp sieben Jahren Borussia Dortmund den Rücken kehrte, galt der frühere U-Nationalspieler Deutschlands eigentlich schon als gescheitertes Talent. 2012 war er vom damaligen BVB-Coach Jürgen Klopp zu den Profis befördert worden, für die er letztlich nur zwei Minuten auf dem Platz stand.
„Trotzdem war es ein Moment des Stolzes, in dem ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen ist“, beteuerte Günter im „SportBild“-Interview. Er habe „die zwei, drei Jahre bei den Profis genossen, sehr viel gelernt. Aber in dieser Mannschaft voller Top-Stars habe ich als Talent damals kein Licht gesehen“, gesteht der heute 26-Jährige.
Es sei ihm zwar eine Perspektive aufgezeigt worden, doch „irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem ich meinen Ehrgeiz nicht mehr im Zaum halten konnte. Ich wollte irgendwo hingehen, wo ich vor allem mir selber beweisen konnte, dass ich im Profibereich mithalten kann und auch dorthin gehöre.“ Die Wahl fiel schließlich auf den 22-fachen türkischen Meister Galatasaray.
Hier schwamm sich Günter tatsächlich frei und „versuchte, immer möglichst nah an diesen Weltstars dran zu sein und mir tägliche Routine von ihnen abzuschauen.“ 50 Pflichtspiele absolvierte er für Cimbom, der wirkliche Durchbruch blieb ihm trotz zwei Meistertiteln und drei Pokalsiegen jedoch verwehrt.
Nach einem einjährigen Intermezzo in Genua ging es schließlich nach Verona, wo sich der Defensivmann in den letzten anderthalb Jahren als feste Größte etablierte. „Ich bin in Verona sehr glücklich und möchte in den nächsten Jahren helfen, den Klub nach dem Wiederaufstieg 2019 in der Serie A zu etablieren.“ Die Gialloblù stellen gemeinsam mit Milan und Inter die drittbeste Defensive der Serie A und rangieren auf einem starken neunten Rang. „Aber klar ist auch: Die Bundesliga ist und wird immer mein Ziel sein. Ich würde mich selbst sehr gerne in Zukunft nochmal dort sehen.“
Zu Bestaunen gibt es in der Türkei derweil Mesut Özil, der zuletzt vom FC Arsenal zu Fenerbahce wechselte. „Sein Name zieht riesige Massen vor den Fernseher und in die Stadien, wenn wieder Zuschauer zugelassen werden. Ein Weltstar mit türkischen Wurzeln in der Liga zu haben, ist auch etwas Besonderes für Fenerbahces Kontrahenten und für deren Fans“, weiß Günter, dessen Vertrag in Verona noch bis 2023 läuft und für den feststeht: „Özils Verpflichtung ist ein Riesengewinn für den türkischen Fußball.“
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