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Borussia Dortmund

Nach Stotterstart: Licht und Schatten beim BVB

Auch nach sieben Spieltagen ist der BVB in der Bundesliga noch ungeschlagen. Trotz eines Stotterstarts schafften es die Borussen, sich in den letzten Partien zu stabilisieren und auf die Siegerstraße zurückkehren. Nach dem Verlust der Meisterschaft am letzten Spieltag in der vergangenen Saison wollten die Schwarzgelben eigentlich ein anderes Gesicht zeigen. Nun ist das Saisonziel des BVB in Gefahr.

Viele schwarz-gelbe Probleme zu Saisonbeginn

Ein Last-Minute-Treffer gegen Köln, zwei Unentschieden gegen die sich in Abstiegsgefahr befindenden Klubs aus Bochum und Heidenheim. Das ist die Bilanz des BVB aus den ersten drei Spielen der diesjährigen Bundesligasaison. Im Anschluss schafften es die Borussen sich zumindest punktetechnisch zu stabilisieren. Seit dem vierten Spieltag sind die Dortmunder nun ohne Punktverlust. Dabei spielten sie unter anderem gegen den VfL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim, welche sich zur Zeit des Spiels in guter Form befanden.

Die ersten Partien in dieser Spielzeit haben die eklatanten Probleme im Spiel des BVB offengelegt. Diese wären im taktischen Bereich das Verhalten im eigenen Ballbesitz, welche mit einem Leck an Kreativität im Mittelfeld zu tun hat. Auf individueller Ebene kommt dann hinzu, dass Leistungsträger aus der Rückrunde wie Karim Adeyemi, Sebastien Haller oder auch Neu-Kapitän Emre Can derzeit ein Schatten ihrer selbst sind.

Das teilweise schlechte Spiel der Mittelfeldspieler im eigenen Ballbesitz ist auch mit dem Abgang von Jude Bellingham und der Tatsache zu erklären, dass seine Nachfolger aus Marcel Sabitzer und Felix Nmecha die überragenden Leistungen des Engländers noch nicht vergessen machen konnten. Während der Österreicher zuletzt verletzt fehlte, schaffte es Nmecha bislang nicht dem Mittelfeld der Schwarzgelben mit seinen technischen Fähigkeiten und seiner Kreativität seinen Stempel aufzudrücken. Stattdessen wirkt der Neuzugang, welcher vom VfL aus Wolfsburg kam, für viele Fans noch wie ein Fremdkörper im Team.

Wie geht Terzic mit den Brandherden beim BVB um?

Neben den bereits erwähnten Problemen könnten sich bald weitere Brandherde bei den Borussen auftun. Einer von ihnen: Youssoufa Moukoko. Der Stürmer kam in der bisherigen Saison lediglich auf 47 Minuten Spielzeit. Viel zu wenig, wenn man bedenkt, wie der 18-Jährige in den vergangenen Monaten performt hat und wie blass die anderen Stürmer im Kader über weite Strecken der bisherigen Saison blieben. Hinzukommt, dass Moukoko erst zum Jahresbeginn seinen Vertrag beim BVB verlängert hat. Nun sammelte der Stürmer bei der deustchen U21-Nationalmannschaft erneut Selbstvertrauen. Nachdem er bereits im letzten Lehrgang zwei Tore erzielte, schoss Moukoko im letzten Spiel der Junioren sogar drei Tore gegen Bulgarien. Sollte Terzic weiterhin nicht auf den 18-Jährigen setzen und die Torflaute von Haller oder Adeyemi anhalten, könnte die Causa Moukoko zu einem Problem für die Schwarzgelben werden.

Youssoufa Moukoko (l.), Karim Adeyemi (m.) und Emre Can (r.) auf der Bank beim BVB (Foto: INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)

Auch Emre Can könnte sich schon bald zu einem weiteren Problem von Edin Terzic entwickeln. Nachdem der Trainer sich im vergangenen Sommer gegen den Transfer von Edson Alvarez ausgesprochen und stattdessen Can zum Kapitän ernannt hat, stagnierten die Leistungen des Mittelfeldspielers. Salih Özcan verdrängte ihn zuletzt sogar auf die Bank. Mit der Rückkehr von Marcel Sabitzer nach seiner überstandenen Verletzung wird es für Can nun sicherlich nicht einfacher seinen Stammplatz zurückzugewinnen. Nun hat Terzic zwei Optionen: Vertraut er seinem Kapitän im Formtief und stellt ihn weiterhin in die Startelf, würde er der das Leistungsprinzip außer Kraft setzen. Setzt er Can auf die Bank, würde er öffentlich und indirekt einen Fehler in der Kaderplanung eingestehen und seinem Kapitän damit keinen Gefallen tun. Eine komplexe Aufgabe, für den noch jungen Cheftrainer.

Wo Schatten ist, ist auch Licht

Allerdings ist auch nicht alles schlecht, was aktuell beim BVB passiert. Mats Hummels hat es beispielsweise geschafft, sich mit guten Leistungen in die Nationalmannschaft zurückzukämpfen. Neuzugang Niclas Füllkrug schaffte es zuletzt gegen Union Berlin und die TSG Hoffenheim wichtige Tore zu erzielen. Marco Reus verdiente sich zuletzt dank beeindruckenden Leistungen wieder einen Platz in der Stammformation. Julian Brandt entwickelt sich immer weiter zum Denker und Lenker in der Offensive des BVB. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass der 27-Jährige mit derzeit zwei Toren und vier Vorlagen die höchste Torbeteiligung bei den Schwarzgelben (37,5 Prozent) in der Liga hat.

Marco Reus (l.) und Julian Brandt (r.) bejubeln gemeinsam ein Tor (Foto: Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Auch Nico Schlotterbeck, Donyell Malen, Salih Özcan, Julian Ryerson oder Gregor Kobel befinden sich derzeit in gewohnt guter Verfassung. Sicherlich auch eine Leistung von Edin Terzic der schon in der Vergangenheit bewiesen hat, dass er Spieler aus einem Formtief holen und sie besser machen kann.

Des Weiteren befindet sich der BVB derzeit punktetechnisch im Soll. 17 Punkte nach sieben Spieltagen, ein vierter Platz mit zwei Zählern Abstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen zeigen, dass das große Ziel der Meisterschaft für die Schwarzgelben noch möglich ist. Allerdings bedarf es dafür eine deutliche Leistungssteigerung der Akteure, welche sich derzeit in einem Formtief befinden.

Der Ausblick für den BVB

Für die Mannschaft von Trainer Edin Terzic geht es in den kommenden zwei Bundesligaspielen mit den Partien gegen den SV Werder Bremen zuhause und auswärts bei Eintracht Frankfurt gegen Mannschaften weiter, welche derzeit selbst mit so einigen Problemen zu kämpfen haben. Die danach folgenden Partien gegen den FC Bayern und den VfB Stuttgart – welche sich in der Tabelle derzeit vor den Borussen befinden – werden echte Gradmesser und richtungweisend werden.