Nico Schlotterbeck von Borussia Dortmund stand sinnbildlich für die zwiegespaltenen BVB-Akteure nach dem knappen Sieg gegen den FC Augsburg. Der Innenverteidiger war beim Torspektakel oft im Mittelpunkt. Nach Schlusspfiff ließ er gemischten Gefühlen freien Lauf und zeigte sich selbstkritisch – von Trainer Edin Terzić gab es trotzdem ein Lob.
„Das Spiel allgemein zu erklären, ist sehr schwer“, sagte Schlotterbeck nach dem viel umjubelten 4:3-Erfolg über die Fuggerstädter. So ganz konnte er die drei Punkte jedoch nicht bejubeln: „Ich weiß nicht, ob ich mich riesig freuen oder lieber ruhig sein soll, da wir drei Dinger kassieren.“ Der 23-Jährige verursachte mit missglückten Klärungsversuchen die zwischenzeitlichen Augsburger Treffer zum 1:1 und 3:3. In manchen Situationen habe er „zu leichtfertig agiert“, so Schlotterbeck bei „DAZN“.
Allerdings konnte er auch selbst treffen und erzielte die kurzfristige 2:1-Führung der Schwarz-Gelben. Bei den Toren zum 3:2 durch Jamie Bynoe-Gittens und 4:3 von Giovanni Reyna war er ebenfalls maßgeblich beteiligt. Nicht nur der Nationalspieler, sondern die gesamte BVB-Elf legte eine Wechselhaftigkeit an den Tag. Auf brillant ausgeführte Spielzüge folgten leichtfertige Fehler, die auch zu Gegentoren führten. Die Mannschaft habe „Qualität vorne, dafür keine hinten“ gezeigt, resümierte Schlotterbeck.
Auch wegen seiner Beteiligung an den drei Treffern war BVB-Trainer Edin Terzić zufrieden mit der Leistung des Defensivspielers. „Nico hat es trotz dieser zwei Situationen gut gemacht“, in denen er patzte, so der 40-Jährige. Trotz der beiden Gegentore bescheinigte er seiner Mannschaft „eine richtig gute erste Halbzeit.“ Schlotterbeck sah die ersten 45 Minuten kritischer: „Jude Bellingham hat ein Weltklasse Spiel gemacht und wir hatten komplett die Kontrolle. Und dann gehst du irgendwie mit 2:2 in die Kabine und kannst es nicht richtig fassen.“
Im zweiten Abschnitt sei es dann zu einem Bruch im Spiel der Dortmunder gekommen. „Wir waren nicht mehr so klar“, so Terzic. „Da wurde es sehr chaotisch, sehr wild. Augsburg hat riskanter gespielt, mehr Druck erzeugt – und wir waren nicht aktiv genug. Wir hätten ohne Ball viel aktiver sein müssen.“
Das Chaos führte anschließend zu Fehlern, Ballverlusten und Gegentoren. „Selbst bei einem 5:0 oder wenn wir kein Gegentor bekommen hätten“, hätte das Spiel Szenen gehabt, die man aufarbeiten müsse, so der Trainer.
Ihm sei bewusst, dass „wir noch ein paar Baustellen haben.“ Somit kann die Borussia glücklich über den knappen Start ins Jahr 2023 sein. Auch Verteidiger Schlotterbeck zeigte sich froh, „dass wir ein Tor mehr gemacht haben.“ Zahlen zum „7-Tore-Thriller“ des BVB, lest Ihr hier.
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