Pulisic: „Der letzte Monat hat mich sehr deprimiert“
Nicht nur mit Borussia Dortmund durchlebt Christian Pulisic aktuell schwere Zeiten. In den Vereinigten Staaten gilt der 19-Jährige als absoluter Hoffnungsträger. Etablierte Sportarten wie Baseball, Rugby und Basketball stehen bei den Amerikanern hoch im Kurs. Der Fußball sucht weiterhin seinen Platz. Einen, den die Nationalmannschaft der USA in der Qualifikation für die kommende Weltmeisterschaft in Russland verpasste. Die 2:1-Niederlage gegen Trinidad und Tobago konnte auch Christian Pulisic von Borussia Dortmund nicht verhindern. „Der Gedanke daran, jetzt vier Jahre warten zu müssen, ist verdammt hart. Vier Jahre. Das fühlt sich wie ein ganzes Leben an“, so der junge Flügelspieler in einem Brief auf der amerikanischen Plattform „The Player’s Tribune“.
Auch mit dem BVB folgen Rückschläge
In Dortmund bleiben die Erfolge nach einem bravourösen Saisonstart aus. „Schaut euch doch meine letzten vier Wochen an. Für einen Typen wie mich, der vom Gewinnen besessen ist, habe ich zuletzt ziemlich oft verloren“, schreibt Pulisic und zeigt mit den folgenden Zeilen wie viel Ehrgeiz er in sich trägt: „Mein ganzes Leben über war ich besessen vom Gewinnen. Egal bei was – beim Basketball-Spielen mit meinem Vater, beim Spielen als Kind, bei FIFA mit Freunden oder einem Match mit Borussia Dortmund.“ Dass er solche Spiele im Signal Iduna Park bestreiten kann, verdankt der Offensivspieler allerdings nicht nur seinem herausragenden Talent.
„Wichtigster Faktor in meiner Karriere“
„Viele verstehen nicht, welch großes Glück ich hatte, einen kroatischen Pass zu haben – und was für einen großen Unterschied das für mich bedeutete“, schreibt der 19-Jährige und verdeutlicht im Anschluss seine Worte nochmals: „Durch meine doppelte Staatsangehörigkeit war es mir schon mit 16 Jahren möglich, in Europa zu spielen und im Nachwuchsleistungszentrum von Dortmund zu trainieren. Ansonsten hätte ich warten müssen bis ich 18 bin.“ Pulisic weiß um den Stellenwert seines frühzeitigen Wechsels: „Ohne diese Erfahrungen wäre ich nicht einmal in der Nähe des Levels, auf dem ich mich heute befinde.“ In 75 Spielen für die erste Mannschaft von Borussia Dortmund erzielte der offensive Mittelfeldspieler bislang zehn Tore und legte 14 weitere Treffer direkt auf. Zahlen, die die enormen Qualitäten des Amerikaners verdeutlichen. Vor allem die schwarzgelbe Fangemeinde hofft darauf, dass sich diese Quote in der laufenden Saison noch erhöht.
Die passende Einstellung bringt Pulisic mit. Er sei besessen vom Gewinnen, betont aber, kein Wunderkind zu sein. „Ich habe auch hart für meine Ziele gekämpft, mich aufgeopfert. Das ist wichtig“, so der US-Amerikaner.