Borussia Dortmunds Kapitän Marco Reus kann am Samstag im Alter von fast 34 Jahren erstmals in seiner Karriere einen Meistertitel bejubeln. Damit könnte der Mittelfeldspieler endlich den Makel des „Unvollendeten“ loswerden. Für den 33-Jährigen wäre der Triumph als gebürtiger Dortmunder und nach einer bewegten Karriere mit vielen Höhen und Tiefen etwas ganz Spezielles.
Rückblick: Am 21. April 2012 stand Marco Reus auf dem Platz, als Borussia Dortmund mit einem 2:0-Sieg die Deutsche Meisterschaft vorzeitig sicherte. Allerdings trug er damals das Trikot von Borussia Mönchengladbach. Seitdem folgten zehn recht erfolgreiche Jahre für Reus und den BVB – inklusive Einzug ins Champions League-Finale 2013. In der Bundesliga unterlagen die Borussen jedoch eine ganze Dekade lang dem FC Bayern München.
Doch nun könnte am Samstag die „Vollendung“ gelingen. Mit einem Heimsieg gegen den 1. FSV Mainz 05 würde Borussia Dortmund die erste Deutsche Meisterschaft seit 2011/12 perfekt machen. Für die Dortmunder Legende Reus wäre es der erste Meistertitel – und einer, bei dem er großen Einfluss hat.
Der Kapitän ist auch im fortgeschrittenen Alter in der Lage, ein enges Spiel mit Einzelaktionen zu entscheiden. In der Bundesliga gehört er zu den Spielern mit der besten Schusstechnik. Mit sechs Toren und vier Vorlagen kommt er auf zehn Scorerpunkte in 23 Einsätzen.
Das Ziel Meisterschaft ist zum Greifen nach. Das Hochreißen der Meisterschale in den Dortmunder Himmel vor Augen. Borussia Dortmund könnte erstmals seit dem 21. April 2012 wieder die Deutsche Meisterschaft feiern. Diesmal hätte Reus kein Pech – und das würde man ihm auch gönnen.
„Der ganze Klub, die ganze Stadt würde sich riesig mit Marco Reus freuen, wenn wir am Wochenende diesen Titel erringen würden“, sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. Reus habe bei den Westfalen über viele Jahre Großes geleistet. 2017 und 2021 gewann er mit dem BVB bereits den DFB-Pokal. 2018 wurde er zu Deutschlands Spieler des Jahres gewählt.
„Was man ihm immer wieder vorgeworfen hat, ist, dass er nicht deutscher Meister geworden ist“, betonte Kehl. „Und das hat ihm persönlich immer leidgetan, ihn auch verletzt. Wenn er es hinbekäme, wäre es etwas, was ihn sehr zufriedenstellen würde. Ich erlebe ihn sehr fokussiert.“
Der Kapitän war im Sommer 2012 – direkt nach dem bisher letzten Meistertitel des BVB – von Borussia Mönchengladbach zu seinem Herzensklub zurückgekehrt. Insgesamt bestritt er 386 Partien in Schwarz-Gelb und erzielte 161 Tore. Zuletzt kam er zwar meist nur noch als Einwechselspieler zum Zuge, verlängerte seinen Vertrag aber bis 2024. Der „Unvollendete“ steht wohl vor der „Vollendung“.
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