Am Mittwochabend muss der BVB die trüben Gedanken der letzten Wochen Bundesliga hinter sich lassen und auf internationalem Parkett überzeugen. In ihrem zweiten Spiel der Gruppenphase reisen die Borussen zu Slavia Prag nach Tschechien. Doch das Spiel in der Champions League ist zwangsläufig mit den aktuellen Problemen in der Liga verbunden. Die Prager mögen die Außenseiter ihrer Gruppe sein, sind jedoch in der heimischen Liga ungeschlagen auf Platz 1. Für den BVB könnten sie zum Aufbaugegner oder weiterem Stolperstein werden.
Es ist das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in einem Pflichtspiel. Slavia Prag erwies sich schon gegen Gruppengegner Inter Mailand als ungemütlicher Gegner. Den Tabellenführer der Serie A zwang der amtierende tschechische Meister und Doublesieger zum 1:1. Der BVB ergatterte derweil einen Punkt vor heimischer Kulisse gegen den FC Barcelona. Abgesehen von der angespannten Situation im deutschen Oberhaus schaut der BVB auch auf eine wenig berauschende jüngere Champions-League-Vergangenheit zurück. In den letzten sechs Spielen der Königsklasse, einem Sieg, zwei Remis und einer Niederlage, blieb der BVB fünfmal torlos. In der Liga kommen die Schwarz-Gelben zwar zum Torerfolg, konnten jedoch aus den letzten vier Spielen nur einen Sieg erringen. Slavia Prag wird zum Gradmesser der aktuellen Verfassung des BVB.
Gegen Inter Mailand war für Prag ein Sieg möglich. Zunächst tief stehend gelang die Führung. Das Debakel aus Mailänder Sicht wurde erst in der Nachspielzeit abgewendet. Mit tiefstehendem Gegner und gegnerischem Führungstor hat auch der BVB in dieser Saison seine negativen Erfahrungen gemacht. Slavia Prag zu unterschätzen wäre wohl der größte Fehler der Dortmunder. Die Dortmunder müssen den Gegner zu Fehlern zwingen. Inter Mailand fand selbige immer wieder und bestrafte sie nicht. Die Italiener fanden sich in der Situation, vor allem über Standards Gefahr ausstrahlen zu müssen.
Dieser Umstand würde der Elf von Lucien Favre nicht gerade in die taktischen Karten spielen. Das Team wird sich wohl wie in den den Wochen vor dem Remis gegen Bremen in der klassischen Formation wiederfinden. Mats Hummels ist wieder fit, Paco Alcacer kehrt nach Götzes erfolgreichem Versuch in der Startelf in die Anfangsformation zurück. Abzuwarten bleibt, ob Julian Brandt anstelle von Thomas Delaney, Julian Weigl oder Mo Dahoud im offensiven Mittelfeld für Abwechslung und Gefahr sorgen wird. Am Mittwochabend muss Dortmund beginnen, die letzten Ligaspiele mental hinter sich zu lassen.
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