Borussia Dortmund und Trainer Edin Terzić (41) haben sich nach der knapp verpassten Meisterschaft letzte Saison große Ziele gesteckt. Man wollte erneut angreifen in der Liga und es den Bayern heimzahlen, aber zurzeit sieht es ganz anders aus. In der Liga steht der fünfte Tabellenplatz und im Pokal ist man fast chancenlos gegen den VFB Stuttgart ausgeschieden. Einzig die Leistungen in der Champions League haben beeindruckt. Trotzdem hat der BVB nur eins der letzten fünf Ligaspiele gewonnen und kann auch mit einem Sieg gegen Mainz (Dienstag, 20:30) nicht auf einem Champions-League-Platz überwintern.
Vor allem die Fans und die Spieler beschäftigt eine mangelnde Konstanz in der Spielidee. Der begeisternde Offensivfußball mit Mut und Tempo, der eigentlich die Dortmunder Identität ausmachte, ist unter Terzić nur sehr vereinzelt zu sehen. Die Unterstützung aus dem Vorstand ist weiter da und somit ist eine kurzfristige Entlassung eher unwahrscheinlich. Einige Fans und Experten in Fußballdeutschland spekulieren trotzdem über Nachfolger.
Die wohl naheliegendste Variante wäre der zurzeit vereinslose Oliver Glasner (49). Der Österreicher trainierte zuletzt Eintracht Frankfurt und gewann mit den Hessen die Europa League im Jahr 2022. Trotz der schwachen Rückrunde 22/23 sind seine Fähigkeiten als Trainer unbestritten und vor allem den VfL hat er fußballerisch auf ein neues Level gehoben. Fraglich könnte allerdings die Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Watzke (64), Glasner gilt als sehr ehrgeizig und hat sich damals auch mit Jörg Schmadtke (59) zerstritten.
In einigen Dortmunder Fan-Foren wird zurzeit der Name Erik ten Hag (53) diskutiert. Aktuell ist er noch Übungsleiter bei Manchester United, dort allerdings sehr umstritten. Das krachende Aus in der Champions League und Platz sieben in der Liga geben kein allzu gutes Bild ab, allerdings ist fraglich, wie aussagekräftig die Leistungen bei den Red Devils sind, immerhin befindet sich der englische Traditionsclub in einer Dauerkrise. Bei Ajax Amsterdam hat er bewiesen, dass er mit einer jungen Mannschaft ansehnlichen und erfolgreichen Fußball spielen kann.
Ebenfalls vereinslos ist Bo Svensson (44). Der Däne wurde im November bei Mainz 05 freigestellt und wäre vor allem durch seine Persönlichkeit und Emotionalität ein guter Fit für den BVB. Damals hat er aus einer verwahrlosten Mainzer Mannschaft wieder eine richtige Einheit geformt und sie aus dem Abstiegskampf herausgeholt. Allerdings erfüllt er ein sehr ähnliches Profil wie Terzić und hat bisher nicht viel gezeigt, was eine spielerische Weiterentwicklung vermuten lassen würde.
Vielleicht aber könnte man eine Etage tiefer schauen, in die 2. Bundesliga. Dort sorgt der FC St. Pauli unter dem jungen Fabian Hürzeler (30) für Furore. 34 Spiele hat er bei den Kiezkickern bisher betreut und dabei einen Punkteschnitt von 2,18 erzielt. Er steht für stabilen und schnellen Fußball, hat bisher lediglich zwei Spiele verloren und steht mit Pauli im DFB-Pokal Viertelfinale. Für Dortmund wäre es ein gewagter Schritt, denn er ist noch ein junger Trainer mit einer einzigen Profistation in der 2. Bundesliga. Bayer Leverkusen dient aktuell als absolutes Positivbeispiel mit der mutigen Entscheidung Xabi Alonso (42) als Cheftrainer zu engagieren.
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