Borussia Dortmund grüßt nach dem gestrigen 4:2 Erfolg in Leverkusen von der Tabellenspitze. Mit 14 Punkten führt die noch ungeschlagene Mannschaft die Liga vor dem FC Bayern (13 Punkte) und Hertha BSC (13 Punkte) an. Einen nicht unwesentlichen Anteil am Erfolg der Borussia hat der nur als Joker eingesetzte Jadon Sancho dazu beigetragen. Dieser äußerte nun im Interview mit „bundesliga.com“ seinen Wunsch nach mehr Spielzeit.
Jadon Sancho wurde bisher in allen sechs Bundesligaspielen des BVB nur eingewechselt von Trainer Lucien Favre. Einzig in der Champions League in Brügge erhielt er ein Startelfmandat von seinem Chef. Doch die wenige Spielzeit, die er hatte, nutzte er eindrucksvoll für sich. Sein längster Einsatz in dieser Bundesligasaison dauerte 32 Minuten. Bei lediglich insgesamt 124 Minuten Einsatzzeit schaffte es der junge Engländer aber dennoch, insgesamt an sechs Toren (ein eigener Treffer und fünf Vorlagen) beteiligt zu sein. Das bedeutet, dass er in etwa alle 21 Minuten direkt an einem Tor seines Vereins beteiligt ist. Sancho selbst ahnt, warum er als Joker so effektiv für seine Mannschaft ist: „Ich hatte einfach etwas mehr Energie. Der Rest der Mannschaft war etwas müde, so dass ich eingewechselt wurde, um dem Team zu helfen“. Vor allem durch sein Tempo und seine Dribblings ist der gerade einmal 18-Jährige als Einwechselspieler sehr wertvoll für den BVB.
Dass er auf Dauer jedoch nicht nur Ersatzspieler sein möchte, stellte Sancho im Interview auch klar. „Natürlich möchte ich kein Ersatzspieler sein“, so der 18-Jährige, „aber wenn ich weiter hart arbeite werde ich hoffentlich bald auch in der Startaufstellung stehen“. Viel mehr Argumente als bisher kann er seinem Trainer Lucien Favre eigentlich auch nicht mehr liefern. Vielleicht sieht dieser den jungen Akteur aber gerade aufgrund seiner Quote als idealen Akteur für die Schlussphase, wenn die eigene Mannschaft und der Gegner bereits müde werden. Dennoch ist zu erwarten, dass er demnächst noch mehr Spielzeit erhält.
Zudem muss beachtet werden, dass Jadon Sancho im Luxus-Kader der Dortmunder keinesfalls ein Einzelfall ist. Auch viele andere Akteure müssen geduldig bleiben und warten auf ihre Chance. Neben dem zuletzt viel zu sehr in den Medien diskutierten Mario Götze sind dies Spieler wie Marwin Hitz, Julian Weigl, Raphaël Guerreiro und Shinji Kagawa. Weitere wie Sebastian Rode und Alexander Isak sind sogar komplett außen vor. Das zeigt, wie groß die Konkurrenz im Kader ist. Lucien Favre rotiert bereits viel und dennoch kommen manche Spieler mit Stammplatzanspruch nur wenig zum Einsatz.
Neuzugang Paco Alcacer konnte sich bisher auch nur als Joker beweisen. Dies hatte zwar auch mit einer Verletzung im Oberschenkel zu tun, dennoch musste er auch zweimal auf der Bank Platz nehmen. Beide Male wurde er eingewechselt, gegen Frankfurt erzielte er einen Treffer, gegen Leverkusen sogar gleich zwei. Bei gerade einmal 50 Minuten netzte er gleich dreimal ein und kommt somit auf einen Schnitt von knapp 17 Minuten pro Tor. Das zeigt, wie wichtig in Dortmund die Joker sind – und damit also auch alle Beteiligten.
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