Julian Weigl galt in diesem Sommer zum wiederholten Male als einer der Top-Kandidaten auf einen Wechsel. Der 23-Jährige wurde seit der Entlassung von Thomas Tuchel im Sommer 2017 regelmäßig mit einem Abgang in Verbindung gebracht. Immer wieder machte die Chefetage von Borussia Dortmund ihm dabei einen Strich durch die Rechnung. Nun hat sich Weigl im zweiten Jahr unter Lucien Favre durchgebissen und den letzten offenen Platz im Mittelfeld erkämpft. Das hat er auch einer neuen Interpretation seiner Rolle zu verdanken.
Es ist noch nicht allzu lange her, dass Julian Weigl von einigen Medien als quasi sicherer Abgang bei Borussia Dortmund galt. Seitdem sein Entdecker und großer Förderer Thomas Tuchel den BVB verlassen musste, war dies regelmäßig der Fall. Weigl wirkte nicht unbedingt glücklich und wollte wieder mehr spielen. Doch nun hat sich die Lage drastisch geändert. Seit der Rückrunde der vergangenen Saison, in der er auf der ungeliebten Innenverteidiger-Position antreten musste, zeigt seine Formkurve steil nach oben. Die Dortmunder Chefetage lobte ihn öffentlich für die starken Leistungen in der ungewohnten Rolle. Dennoch wollte Julian Weigl laut „kicker“ im Sommer erneut den Verein verlassen.
Dem Bericht des Fachmagazins zufolge war der 23-Jährige, der im Januar seinen Berater wechselte, gedanklich schon vor dem Absprung. Weigl soll mit Olympique Marseille, Olympique Lyon und der AS Rom in Verbindung gestanden haben. Letztlich zerschlug sich ein Wechsel wohl erneut am Veto der BVB-Vereinsführung. Schon im Mai wurde berichtet, dass sie Julian Weigl in keinem Fall ziehen lassen wolle. Er sei einer der Spieler, die die Titelambitionen der Dortmunder unterstreichen.
So kam es, dass der Mittelfeldspieler auch in diesem Sommer die Vorbereitung mit der Mannschaft des BVB absolvierte und dabei quasi zur Neuentdeckung avancierte. Weigl, der seit 2015 für die Dortmunder spielt, hat sich den letzten offenen Platz in der Startelf von Trainer Lucien Favre gesichert. Er spielt auf der „Doppelsechs“ im defensiven Mittelfeld neben Axel Witsel, doch er übernimmt mehr Verantwortung im Angriff. „Jule interpretiert seine Rolle jetzt ein wenig offensiver, eher als Achter denn als Sechser. Er hat den richtigen Biss und die nötige körperliche Schärfe reingebracht“, sagte Sportdirektor Michael Zorc gegenüber dem „kicker“.
Mit diesem Lob ist „Susi“, wie Zorc in Dortmund liebevoll genannt wird, nicht alleine. „Dass er im Supercup und auch im Pokal gespielt hat, zeigt, dass Weigl im Moment einen sehr guten Eindruck hinterlässt“, erklärt Sebastian Kehl ebenfalls im „kicker“. Der Leiter der Lizenzspielerabteilung übernahm einst eine sehr ähnliche Rolle wie der gebürtige Bad Aiblinger. Er wurde letztlich zum Anführer unter Jürgen Klopp und gewann mit den BVB drei Meisterschaften und einmal den DFB-Pokal.
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