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Wie Söyüncü und Ünder aus Izmirs Talentschmiede: BVB und RB jagen 17-Jährigen

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Ravil Tagir gilt als eines der größten Abwehrtalente des türkischen Fußballs. Im August 2019 durfte er bereits im zarten Alter von 16 Jahren sein Profi-Debüt für Altinordu geben. Seither gehört er beim türkischen Zweitligisten zum Stammpersonal. Mittlerweile ist der erst vor wenigen Tagen 17 Jahre alt gewordene Tagir sogar zum U21-Nationalspieler aufgestiegen und hat auch dadurch die Aufmerksamkeit zahlreicher internationaler Top-Klubs auf sich gezogen.

Im Fokus von Europas Top-Klubs

In der Türkei setzen immer mehr Vereine auf ihren eigenen Nachwuchs. Einen hervorragenden Ruf hat sich diesbezüglich Altinordu erarbeitet. Der Klub aus Izmir brachte zuletzt Spieler wie Cengiz Ünder (AS Rom) oder Çaglar Söyüncü heraus, den Freiburg 2016 bei Altinordu entdeckt und zwei Jahre später für über 20 Millionen Euro an Leicester City weiterverkauft hat. Überhaupt hat in in der Türkei teilweise ein Umdenken stattgefunden. Mit Schalkes Ozan Kabak, Merih Demiral (Juventus) oder Kaan Ayhan aus Düsseldorf verfügt man längst über eine Reihe hochbegabter Defensivspieler, aus der Tagir bald sogar noch herausstechen könnte.

Auf ihn sind mit Besiktas, Fenerbahce und Galatsaray laut „Hürriyet“ längst nicht nur die drei Großen des türkischen Fußballs aufmerksam geworden. Die türkische Zeitung berichtet, dass neben Juventus, Chelsea und den beiden Manchester-Klubs auch der BVB und RB Leipzig zu den Interessenten zählen. Besonders überzeugen konnte Tagir die Scouts bei seinen jüngsten Auftritten in der U21, wo der Innenverteidiger mit teilweise bis zu vier Jahre älteren Akteuren auf dem Feld stand.

Foto: ALAIN JOCARD/AFP via Getty Images

Wertvollster Spieler der Liga

Im Liga-Alltag weiß sich der 1,82 Meter große Linksfuß ohnehin zu behaupten. In 26 der 28 Spiele kam er zum Einsatz, in 24 davon über 90 Minuten. Bei „transfermarkt.de“ hat er mittlerweile einen Marktwert von 1,2 Millionen Euro. Somit ist er der wertvollste Spieler der zweiten türkischen Liga. Darüber hinaus hat Tagir eine bewegte Familiengeschichte hinter sich. Seine Familie gehört der ursprünglich in Südgeorgien heimischen Volksgruppe der Mescheten an und wurde 1944 zu Zeiten der Sowjetunion nach Kasachstan deportiert. Tagir selbst wird 2003 in der kasachischen Provinz Schambyl geboren. Als er ein Jahr alt ist, ziehen die verarmten Eltern mit ihm in die türkische Millionenstadt Bursa. Hier schlägt sich sein Vater, der als Koch keine Arbeit findet, anschließend auf dem Bau durch. Das Talent seines Sohnes wird später in der Grundschule vom Sportlehrer Mesut Karadeniz entdeckt, der auch den ersten Kontakt zur Altinordu-Akademie herstellt. In Izmir möchte man das Abwehrjuwel nun unbedingt halten.

Foto: Alex Pantling/Getty Images

Kein Wechsel vor dem 6. Mai 2021?

Trotz der vielen Anfragen will man an der Ägäisküste offenbar 50 Prozent von Tagirs Transferanteilen an einen britischen Fonds abtreten. Denn einen Wechsel als Minderjähriger soll es auf keinen Fall geben. Altinordu-Präsident Mehmet Seyit Özkan hat die langfristige Entwicklung seiner Spieler genau im Blick. Der 65-Jährige erinnert dabei an das Beispiel des ebenfalls früh von vielen Top-Klubs umworbenen Söyüncü. Für knapp 2,5 Millionen Euro bekam jedoch letztlich Freiburg den Zuschlag. Die Breisgauer hätten dem damals 18-Jährigen auch nach einigen anfänglichen Fehlern weiterhin ihr Vertrauen geschenkt. „Schauen wir zurück: Wie viele Spiele hätte er bis heute für Fenerbahce, Besiktas oder Galatasaray gemacht?“, fragt Özkan rhetorisch. Als Söyüncü zu Leicester ging, wurde Altinordu als Ausbildungsklub mit 25 Prozent an der Ablöse beteiligt und erhielt damit über fünf Millionen Euro. Auch Tagir soll Izmir nicht vor seinem 18. Geburtstag verlassen. 

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