Wolf dachte 2016 ans Karriereende – BVB-Profi über „schwierigste Zeit“
2018 wechselte Marius Wolf (26) von Eintracht Frankfurt zu Borussia Dortmund. In seinem offiziell dritten Jahr (nach Ausleihen zu Hertha BSC Berlin & 1. FC Köln) dreht der Rechtsaußen nun auf. 2021/22 steht er bei 29 Pflichtspieleinsätzen, drei Toren und einer Vorlage. Regelmäßig darf der gebürtige Coburger unter Marco Rose von Beginn an ran. Seine Blütezeit beim BVB hätte der flexible Offensivspieler jedoch beinahe nie erlebt: 2016 dachte Wolf bereits ans Karriereende. Im Podcast „kicker meets DAZN“ erzählte er mehr über seinen Weg ins Ruhrgebiet und was ihn fast dazu brachte, seine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen.
2016 Gedanken ans Karriereende
Im Januar 2016 verpflichtete Hannover 96 den damals 20-jährigen Marius Wolf von 1860 München. 96-Trainer Thomas Schaaf hielt viel vom jungen Rechtsaußen, ebenso Geschäftsführer Martin Bader. Bei Wolfs Verpflichtung sagte Bader: „Er ist als U-Nationalspieler sehr interessant für uns.“ Der Offensivspieler blieb interessant – wohl aber im negativen Sinne. Nach Schaafs Entlassung befand sich Hannover 96 im freien Fall. Unter Interimstrainer Daniel Stendel stiegen die Niedersachsen als Tabellenletzter ab, während Wolf sich in der 2. Mannschaft wiederfand.
„Es war die schwierigste Zeit“, beschreibt Wolf sein Kapitel in Hannover im„kicker meets DAZN“-Podcast. Das Talent war sogar so verzweifelt, dass es 2016 bereits ans Karriereende dachte. Wolf lässt tief blicken: „Ich hatte noch zwei Jahre Vertrag, ich habe gesagt, ich spiele in der U 23, dann können mich alle am Arsch lecken und dann höre ich auf. Solche Tage waren auch dabei.“ Nach einem Jahr in Hannover wurde er an Eintracht Frankfurt ausgeliehen – ein wichtiger Schritt in seiner fast beendeten Karriere. In Hessen blühte der junge Rechtsfuß auf, wurde 2018 fest verpflichtet und war ein Teil des Frankfurter Pokalmärchens.
Wolf bereits seit jungen Jahren BVB-Fan
Vor seinem Wechsel zum BVB zur Saison 2018/19 lief Wolf für den 1. FC Nürnberg, 1860 München, Hannover 96 und Eintracht Frankfurt auf. Borussia Dortmund war für den 26-Jährigen immer eins Herzensverein. Umso größer war die Freude, als er nach guten Leistungen in Frankfurt vom Interesse der Schwarz-Gelben erfuhr. „Als ich das erste Mal vom Interesse gehört habe, habe ich mir gedacht: Wahnsinn!“ Wenig später war der Wechsel dann fix. „Als ich dann unterschrieben habe, hat mir meine Mutter die Nachricht geschrieben: ‚Jetzt ist dein Traum in Erfüllung gegangen’“, erzählt Wolf.
Der Traum im BVB-Trikot auflaufen zu dürfen wurde wahr. Umso schwieriger war für Wolf die erste Zeit in Dortmund, als er sich nicht durchsetzen konnte. Der Traum wurde von Leihen nach Berlin und Köln ausgesetzt. „Das war für mich nicht so schwierig, weil ich unbedingt Fußball spielen wollte. Als mir die Chance nicht gegeben wurde, habe ich schnell nach einer Lösung gesucht“, erklärt der BVB-Profi. Dennoch konnte er in dieser Zeit viel lernen. Vor allem in den acht Monaten beim 1. FC Köln sei der 26-Jährige gereift. Beim „Effzeh“ kam er in 35 Pflichtspielen zum Einsatz – die Bilanz: zwei Tore, drei Vorlagen.
„Wollte wieder bei null anfangen“
Zurück in Dortmund wollte Wolf unter dem neuen Trainer Marco Rose durchstarten. Durch viele Ausfälle in der Mannschaft kam er zu Einsatzminuten. Das sei aber nicht der einzige Grund für sein Aufblühen: „Natürlich haben wir viele Ausfälle in dieser Saison. Ich wollte wieder bei null anfangen und habe mir meine Minuten dann auch erarbeitet.“ Insgesamt 1.197 Minuten stand Marius Wolf in dieser Spielzeit für Borussia Dortmund auf dem Platz. Dabei entwickelte er sich von einem sicheren Verkaufskandidaten zu einem flexiblen Offensivallrounder, der in dieser Saison schon wichtige Tore erzielte. Und 2016 wäre beinahe alles vorbei gewesen…
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