„Zu früh“ – Thomas Delaney will Bayern noch nicht abschreiben
Zu Beginn dieser Spielzeit wechselte Thomas Delaney für rund 20 Millionen Euro von Werder Bremen zu Borussia Dortmund. Eine Summe, die nicht wenige Anhänger stutzig werden ließ. Seit er nun beim BVB ist, konnte der Däne mit seiner kämpferischen Spielweise schon viel zum bisherigen Erfolg der Schwarz-Gelben beitragen und die Ablöse zumindest in Teilen rechtfertigen. Im Interview mit „SPOX“ und „Goal“ warnt der Mittelfeldmann nun allerdings davor, den FC Bayern schon jetzt geistig aus dem Titelrennen zu werfen und lobt die Dichte des Dortmunder Kaders.
Abgelaufene Saison als mahnendes Beispiel
Vor dem Auftakt des achten Spieltags der Bundesliga-Saison grüßt Borussia Dortmund von der Tabellenspitze. Serien- und Rekordmeister Bayern München liegt mit vier Zählern Rückstand auf den sportlich größten Rivalen der letzten zehn Jahre auf einem enttäuschenden sechsten Rang. Die Situation erinnert fast ein wenig an den Beginn der letzten Spielzeit. Damals mischt der BVB mit aufregendem Fußball die Liga auf, während die Münchner unter Carlo Ancelotti nicht richtig in Fahrt kamen. Dann wendete sich das Blatt. Der FC Bayern konnte souverän die sechste Meisterschaft in Folge einfahren und die Dortmunder verpassten fast noch den Einzug in die Champions League.
Einen ähnlichen Leistungseinbruch haben die Anhänger der Schwarz-Gelben in diesem Jahr nicht zu befürchten – auch dank Thomas Delaney. Dieser glaubt aber daran, dass die Bayern durchaus für eine ähnliche Aufholjagd gut sind und will sie noch nicht abschreiben. „Wir müssen nur ein Jahr zurückschauen, da war Bayern München in der gleichen Situation. Es ist zu früh, um von einer Krise zu sprechen. Ich würde mich jetzt nicht hinstellen und sagen, dass wir nun um den Titel spielen“, sagt der 27-Jährige. Zudem habe der BVB „auch etwas Glück“ gehabt, dass die Ergebnisse stimmten. Unter Lucien Favre ist Borussia Dortmund seit Saisonbeginn ungeschlagen
Leistungsdichte im Kader als Erfolgsgrundlage
Als Hauptgrund für die lange Erfolgsphase seiner Mannschaft sieht Thomas Delaney vor allem die Vielzahl „sehr guter Spieler“, die es allen schwer machten einen Kaderplatz zu bekommen. „Wenn man zum Beispiel auf die Sechser- und Achterposition schaut, haben wir vier Spieler, die einen ähnlichen Stellenwert haben und allesamt denken, sie sollten spielen. Wir haben Mahmoud Dahoud und Julian Weigl, die dominant auftreten. Wir haben mit Axel Witsel und mir zwei Spieler, die etwas älter sind“, stellt Delaney fest. „Das ist eine herausfordernde Situation. Es ist schön, ein Teil davon zu sein.
Ein Sonderlob spricht der Allrounder zudem den Dortmunder Nachwuchsstars aus. „Mit Jadon Sancho haben wir einen 18-jährigen englischen Nationalspieler, Christian Pulisic hat mit 20 schon 100 Bundesliga-Spiele gemacht. Wir haben viele junge Spieler, die sehr talentiert sind“, erklärt der WM-Fahrer Dänemarks anerkennend.