Nach dem 2:0-Auswärtserfolg von Borussia Dortmund bei Slavia Prag konnte man wieder in zufriedene schwarzgelbe Gesichter blicken. Vier der letzten fünf Pflichtspielpartien hatten die Dortmunder zuvor nicht gewonnen. Somit kann der Sieg in der tschechischen Hauptstadt als eine gewisse Art von Erlösung gewertet werden. BVB-Sportdirektor Michael Zorc sprach im Nachhinein von einem Sieg, der nicht zu ersetzen sei.
Matchwinner am vergangenen Mittwochabend war zweifellos Achraf Hakimi, der beide Dortmunder Treffer erzielte. BVB-Trainer Lucien Favre setzte ihn offensiver als zuletzt ein und traf damit voll ins Schwarze. „Er hat über die Außenbahn ein überragendes Spiel gemacht“, sagte Zorc nach der Partie. Der Leihspieler von Real Madrid sei „extrem wichtig“ für das Spiel der Schwarzgelben.
Dass Hakimi in der Rolle auf der offensiven Außenbahn voll aufgehen konnte, hat auch mit seinem Tempo zu tun. „Wir haben gehofft, dass wir heute die Räume kriegen, die er dann auch durch seine Schnelligkeit genutzt hat“, so Zorc. Und auch Lucien Favre bekam Lob von seinem Vorgesetzten ab. „Der Plan vom Trainer ist komplett aufgegangen“, sagte der 57-Jährige.
Dass das in den letzten Wochen nicht immer der Fall war, zeigen die Ergebnisse. Zwar dominierte Dortmund Spiele wie gegen den FC Barcelona, Eintracht Frankfurt und Werder Bremen über weite Strecken, allerdings verpasste der deutsche Vizemeister es, die Spiele frühzeitig für sich zu entscheiden. „Das war das Problem die letzten Wochen, als wir das Spiel scheinbar dominiert, geführt und den Sack nicht zugemacht haben und einfach nicht ergebnisorientiert gespielt haben“, so Zorc.
Auch Favre hat dieses Problem erkannt. „Wir haben ein paar Sachen anders gemacht. Wir sollten etwas Neues probieren“, sagte der Trainer nach dem Spiel. Trotzdem gibt es weiterhin Verbesserungsbedarf beim BVB. Slavia Prag ist bei allem Respekt sicherlich nicht der größte Gradmesser in dieser Saison. „In der zweiten Hälfte haben wir dann ein bisschen die Kontrolle über das Spiel verloren“, mahnte Zorc. Die nächste Gelegenheit für einen souveränen Auftritt besteht am kommenden Samstag, wenn der BVB in Freiburg zum Spitzenspiel antritt.
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