Als am 11. September 2022 im Auswärtsspiel von Borussia Mönchengladbach gegen den SC Freiburg die 82. Minute anbrach, gab der jüngste Spieler aus dem aktuellen Borussia-Kader sein Bundesligadebüt: Yvandro Borges Sanches.
Der quirlige Offensivspieler, der sich auf den Außenbahnen oder im offensiven Mittelfeld am wohlsten fühlt, machte bereits in der Vorbereitung auf sich aufmerksam. Beispielsweise im Testspiel gegen 1860 München, als er beim 6:0-Sieg der Fohlen das zwischenzeitliche 2:0 erzielte und mit forschen Dribblings sein Talent aufblitzen ließ. Schon damals sagte Trainer Daniel Farke über den 18-jährigen: „Yvandro hat sich gut präsentiert. Deswegen war es auch kein Zufall, dass er gegen 1860 in der Startelf stand.“
Dennoch bleibt die Frage: Wer ist dieser Rohdiamant und wo kommt er her? Wo doch alle heutigen europäischen Supertalente aus England oder Frankreich kommen. Borges Sanches wuchs in Luxemburg auf. Mit 16 Jahren wechselte er von seinem Heimatverein Racing FC Union in das Nachwuchsleistungszentrum von Borussia Mönchengladbach. Anlaufschwierigkeiten hatte der damalige U-Nationalspieler keine.
Bei der U19 war er auf Anhieb Stammspieler. In 15 Einsätzen erzielte er vier Tore und bereitete fünf weitere vor. Durch seine guten Leistungen in der A-Junioren-Bundesliga wurde der damals 17-Jährige auch in die A-Nationalmannschaft von Luxemburg berufen. Am 04. September 2021 gab er im WM-Qualifikationsspiel gegen Serbien sein Nationalmannschaftsdebüt – noch vor seinem Profidebüt für Gladbach. Nur fünf Tage später stand er im Testspiel gegen Katar in der Startelf und erzielte in der 31. Minute sein erstes Länderspieltor.
Zur Saison 2022/23 stieg der 18-Jährige in den Profikader von Mönchengladbach auf und wurde Teil des Teams von Daniel Farke. Sein Pflichtspieldebüt feiert er bereits im ersten Pflichtspiel der Saison. In der 1. Runde des DFB-Pokals wurde der Luxemburger gegen den SV Oberachern in der 82. Minute für Alassane Plea eingewechselt.
Auch in der vergangenen Länderspielpause machte er auf sich aufmerksam. Borges Sanches stand in beiden Spielen in der Nations League über 90 Minuten auf dem Platz und steuerte beim 3:3 gegen die Türkei eine Vorlage bei.
In der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Werder Bremen teilte Farke mit, dass Borges Sanches mit muskulären Problemen zu kämpfen hat. Über seiner Verfügbarkeit für das Wochenende steht noch ein Fragezeichen. „Yvandro hat heute eine muskuläre Reaktion im Training gezeigt, weswegen wir ihn gestern haben nur regenerieren lassen. Was aber auch verständlich ist, da er seit ewigen Zeiten das erste mal wieder zweimal über 90 Minuten gespielt, dazu dann noch der Reisestress und der mentale Stress für so einen jungen Kerl“, so der 45-Jährige.
Laut Farke sei es kein „’Business as usual‘ für ihn Nationalmannschaft zu spielen. Dann musste er das Training heute abbrechen, hat sich müde gefühlt von der Muskulatur und wird fraglich sein für das Wochenende, da müssen wir das Abschlusstraining abwarten“, erklärte der Borussen-Coach. Dennoch steht dem 19-jährigen Juwel eine große Zukunft bevor. Yvando Borges Sanches – einer, den es zu beobachten gilt.
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