Fussballeck-Topspiel: Gladbach und Schalke mit neuen Trainern und großen Zielen
Dieses Wochenende startet die mit Spannung erwartete 57. Bundesliga-Saison. Neben den viel besprochenen Zielen der Favoriten gibt es einige Mannschaften deren letzte Saison den eigenen Ansprüchen längst nicht genügte. Für die anlaufende Spielzeit heißt es für Schalke 04 mit alten Verfehlungen aufzuräumen. Der Vizemeisterschaft in der Saison 2017/18 folgte eine katastrophale Saison, die nur knapp an der Relegation vorbeiführte. Borussia Mönchengladbach brach nach einer starken Hinserie zur Rückrunde ein. Beide Teams haben inzwischen einen neuen Trainer und personell nachgelegt. Fussballeck blickt auf das Duell der beiden Vereine.
Gladbach zwischen Ausfällen und Neuzugängen
Ramy Bensebaini ist aktuell der letzte Neuzugang der Gladbacher. Der Linksverteidiger kommt für eine Ablösesumme in Höhe von acht Millionen Euro vom französischen Erstligisten Stade Rennes. Bensebaini wird jedoch durch seine Teilnahme am Afrika Cup, welchen er mit seinem Heimatland Algerien sogar gewinnen konnte, zunächst einen Trainingsrückstand aufholen müssen. Erst dann kann er als Verstärkung in die Gladbacher Formation eingebunden werden. In der Offensive verstärkte sich die Borussia nach dem Abgang von Thorgan Hazard mit Marcus Thuram und Breel Embolo. Stefan Lainer ist ab sofort die neue gesetzte Kraft auf der rechten defensiven Außenbahn. Die drei Neuzugänge sind allesamt Anwärter für die Startelf gegen Schalke. Embolo könnte hinter Spitze den Ausfall von Jonas Hofmann (Innenbandriss) kompensieren, während Thuram neben Alassane Plea in der Doppelspitze eine vielversprechende Vorbereitung spielte.
„Uns erwartet am Samstag eine besondere Atmosphäre“, sagte der neue Trainer Marco Rose auf der Pressekonferenz zum Spiel. Christoph Kramer steht laut dem Übungsleiter nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk nicht zur Verfügung. Neben ihm und Hofmann fehlen weiterhin Lars Stindl (Aufbautraining) und Tony Jantschke (Rückenprobleme). Der neue Trainer und insbesondere die Neuzugänge sind in der Verantwortung das fehlende Personal und die Schwächen der letzten Rückrunde vergessen zu machen.
Hoher Druck für alle Neuen auf Schalke
David Wagner und sein Team gaben einen gelungenen Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal. Doch die Probleme der letzten Saison, welche in der Trennung von Domenico Tedesco endeten und zuletzt der öffentliche Diskurs um Clemens Tönnies sorgten für Aufruhr im Schalker Lager. Diese Hintergrundgeräusche können der neue Trainer und seine Mannschaft überhaupt nicht gebrauchen. Die Erwartungshaltung ist groß. „Spätestens morgen wird die Anspannung da sein“, sagte der ehemalige Huddersfield-Coach Wagner auf der Pressekonferenz.
Trotz relativ knapper finanzieller Mittel wurde der Kader der Königsblauen kräftig durchgewirbelt. Everton-Leihgabe Jonjoe Kenny übernimmt die Rolle in der Rechtsverteidigung, während Dauerbrenner und Leistungsträger Daniel Caligiuri vermutlich eine ihm bekanntere offensivere Rolle übernehmen wird. Ozan Kabak befindet sich nach ausgestandener Verletzung im Aufbautraining. Er soll „in den nächsten sieben bis zehn Tagen Teile des Mannschaftstrainings absolvieren“, so Wagner. Auch für den fast ebenso teuren Neuzugang Benito Raman könnte ein Einsatz noch zu früh kommen. Sicher sind derweil die Ausfälle von Alessandro Schöpf und Mark Uth. Ersterer wird in dieser Woche eine Halbzeit lang für die U23 der Schalker auflaufen. Der deutsche Nationalspieler Uth wird selbiges in der kommenden Woche tun.
Ausblick auf das Fussballeck-Topspiel
Auf Schalke sind die Erwartungen an David Wagner groß. Der 47-Jährige feiert sein Bundesliga-Debüt und steht dabei sofort unter Druck. Er ist bekannt dafür einer Mannschaft, die an sich selbst zweifelt, wieder neuen Halt zu geben. Doch nach der vergeigten Vorsaison darf der Saisonstart im Grunde nicht in die Hose gehen. Mindestens ein Punktgewinn – eher sogar noch ein Sieg – muss her, um die Gemüter wieder zur Ruhe zu bringen.
In Gladbach wird man vermutlich immer noch mit der verpassten Champions League hadern. Marco Roses Spielsystem ist laufintensiv, schnell und offensiv ausgerichtet. Der Kader kommt dieser Spielidee entgegen. Allerdings kommen die Ausfälle zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Nach dem Abgang von Leistungsträger Hazard lastet viel auf den Stürmern Plea und Thuram. Im Mittelfeld sorgen Verletzungen und der inzwischen feststehende Wechsel von Michaël Cuisance zum FC Bayern für eine destruktive Unruhe. Breel Embolo könnte eine interessante Rolle in dem Duell mit seinem Ex-Club einnehmen. So oder so ist es eine Freude die neue Saison mit einem so hochkarätigen Spiel einzuläuten. Am Samstag um 18:30 wird sich andeuten, ob Gladbach erneut oben angreifen darf und ob Schalke aus einem langen Schlaf erwachen konnte.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Wendt – Strobl – Zakaria, Neuhaus – Embolo – Thuram, Plea
FC Schalke 04: Nübel – Kenny, Stambouli, Nastasic, Oczipka – Serdar, Harit, McKennie – Caligiuri, Burgstaller, Skrzybski