Borussia Mönchengladbach

Ginter über Schwiegersöhne, WM und das Borussen-Duell

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Mit dem Confed Cup-Sieg in der Tasche wechselte er im Sommer 2017 von Borussia Dortmund zur „anderen“ Borussia an den Niederrhein. In nur sieben Monaten mauserte sich Matthias Ginter bei Borussia Mönchengladbach zum absoluten Stammspieler. Im Interview mit „bundesliga.com“ spricht der 24-Jährige über Erwartungen an ihn, die Weltmeisterschaft in Russland im Sommer und das bevorstehende Rückspiel des Borussen-Duells in Gladbach.

Ginter: „Bin kein Lautsprecher, der in der Kabine große Reden hält“

Er ist der bis dato teuerste Transfer im 117-jährigen Bestehen der Fohlenelf. Für 17 Millionen Euro wechselte Matthias Ginter vor der laufenden Saison vom BVB nach Gladbach. Rund sieben Monate später stellt sich die Frage, ob sich die zuvor gestellten Erwartungen des 24-Jährigen erfüllt haben. „Die beiden wichtigsten Gründe für meinen Wechsel waren, dass ich endlich eine feste Position spielen und mehr Verantwortung übernehmen wollte. Beides ist eingetreten und hat mir geholfen die nächsten Schritte in meiner Entwicklung zu machen“, sagt Ginter über seinen Wechsel.

In einem halben Jahr hat sich der Innenverteidiger am Niederrhein dank der gewünschten höheren Präsenz auf dem Platz zum Führungsspieler entwickelt. „Ich glaube, dass ich auf dem Platz präsenter bin als es noch vor einem halben Jahr der Fall war. Ich bin sicherlich kein Lautsprecher, der in der Kabine große Motivationsreden hält. Das ist aber kein Problem, denn nach meinem Selbstverständnis zeichnet sich ein Führungsspieler dadurch aus, dass er auf dem Platz Leistung bringt und gerade dann vorangeht, wenn es einmal eng wird in einem Spiel“, erläutert der deutsche Nationalspieler.

Keine „typischen Schwiegersöhne“ im Kader der Fohlen

In seiner Heimat Freiburg und auch in Dortmund noch einer der Jüngeren, zählt er in Mönchengladbach zu den sehr erfahrenen Akteuren. Trotz eines holprigen Starts und einer Saison, die einer Berg- und Talfahrt ähnelt, läuft es nach Empfinden des 24-Jährigen „bereits seit einigen Monaten in die Richtung, die wir alle uns vorstellen“.

Fehlender Konsequenz vor dem eigenen als auch dem gegnerischen Tor ist es zu verschulden, dass es für die Fohlen seit der Winterpause eher in Richtung Tabellenmittelfeld geht. „Wir haben zuletzt Spiele aus der Hand gegeben, in denen wir mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar besser waren als der Gegner. In Köln war das zum Beispiel der Fall. Uns fehlt dann die Konsequenz sowohl vor dem gegnerischen als auch vor dem eigenen Tor. Letztendlich ist Fußball aber nun mal ein Ergebnissport, und es geht darum ein Tor mehr zu schießen als der Gegner“, analysiert Ginter die aktuelle Situation seiner Mannschaft.

Für den Weltmeister mangelt es im Kader der Borussen aber nicht an einem bestimmten Spielertyp: „Ich denke schon, dass wir Charaktere in der Mannschaft haben, die auch mal dazwischenhauen können. Jedenfalls sind wir sicher nicht die typischen Schwiegersöhne. Allerdings glaube ich auch, dass der Typ Stefan Effenberg heute ein Stück weit ausgestorben ist.“

„Noch viele wichtige Aufgaben mit Borussia vor der WM“

Für den aktuellen Weltmeister, Olympia-Silbermedaillen- und Confed-Cup-Gewinner Ginter ist das bevorstehende Turnier in Russland ein großes Anliegen: „Es ist mein großes Ziel zur WM zu fahren. Ich glaube, dass der Confed-Cup im vergangenen Sommer und auch die Länderspiele danach meinen Chancen gutgetan haben.“

Doch zunächst liegt das Hauptaugenmerk für Ginter natürlich auf der laufenden Saison. Am Sonntagabend steht das Spiel gegen den BVB an. Für den Verteidiger eine der „vielen wichtigen Aufgaben mit Borussia“. Besonders nach der bitteren 6:1-Niederlage im Hinspiel in Dortmund ist für den 24-Jährigen klar: „Wir haben etwas gutzumachen. Wenn man aber erst einmal auf dem Platz steht, denkt man nicht mehr an das Hinspiel. Dann konzentriert man sich mit aller Macht darauf, die aktuelle Aufgabe gut zu erledigen.“

Im Gegensatz zu seiner letzten Saison bei den Westfalen, in der er in keinem der 29 Bundesligaspielen auch nur einen Scorerpunkt sammeln konnte, schoss er für die Fohlen in 22 Ligapartien bereits vier Tore und bereitete zwei weitere vor.  Diese Bilanz hat Ginter einer Mannschaft und einem Cheftrainer zu verdanken „der dir sagt, dass du gebraucht wirst. So gehst du einfach mit einem besseren Gefühl an deine Aufgabe heran“.

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