Gladbach: Bonhof zieht Bilanz zur Hinrunde
Vor dem Pokalachtelfinale im Borussia-Park zieht Rainer Bonhof ein Fazit der vergangenen Wochen. Neben der aktuellen Personalsituation und der Zuschauerkritik von Sportdirektor Max Eberl am letzten Spieltag der Hinrunde, beschäftigt den Ex-Profi von Borussia Mönchengladbach und heutigen Fohlen-Vizepräsident auch das letzte Pflichtspiel in diesem Kalenderjahr.
Rainer Bonhof: Gladbach „absolut im Soll“
Vor dem Flutlichtspiel gegen Bayer 04 Leverkusen am Mittwochabend zieht Präsidiumsmitglied Rainer Bonhof Bilanz zur Hinrunde von Borussia Mönchengladbach. Nach dem Heimsieg am letzten Spieltag der ersten Hälfte der aktuellen Saison stehen die Fohlen aus Gladbach mit 28 Punkten auf Platz Sechs der Tabelle. Mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten FC Schalke und Punktgleichheit mit der drittplatzierten Borussia aus Dortmund sind die Fohlen absolut im Soll. „Wenn wir alleine die Punktzahl und den Tabellenplatz nehmen, sind wir absolut im Soll. Schaut man sich die Sache genauer an, fällt die Bilanz in meinen Augen allerdings noch deutlich besser aus“, sagt Rainer Bonhof im vereinsinternen Interview.
Doch trotz unzähliger verletzungsbedingten Ausfällen, besonders auf Borussias Doppelsechs, ist der Weltmeister von 1974 stolz auf die erzielten Punkte der Mannschaft. „In einer Liga, die so ausgeglichen ist wie schon seit vielen Jahren nicht mehr, den verschärften Konkurrenzkampf angenommen und uns in eine gute Position gebracht haben. Und weil wir das alles trotz einer sehr unangenehmen Verletztensituation erreicht haben“, so Bonhof weiter.
Mit zwei Youngstern auf der Doppelsechs
Da mit Christoph Kramer, Denis Zakaria, Tobias Strobl, László Bénes und Jonas Hofmann gleich fünf für die Doppelsechs eingeplante Spieler verletzt ausfielen, mussten gegen den Hamburger SV zwei 18-Jährige für die Fohlenelf ran. Dass Reece Oxford und Michaël Cuisance ihre Aufgabe am Freitag richtig gut gemacht haben, sieht auch Vizepräsident Bonhof so. „Die beiden haben es großartig gemacht. Kompliment an die Jungs, Kompliment aber auch an die ganze Mannschaft, die den beiden geholfen hat“, analysiert Bonhof.
Während der französische U19-Nationalspieler Cuisance über die vollen 90 Minuten von sich überzeugen durfte, würde der gebürtige Londoner Oxford in der vorletzten Minute der offiziellen Spielzeit ausgewechselt. Für ihn kam Krefelder Marcel Benger auf den Platz. Mit dem 19-Jährigen hat das nächste Eigengewächs der Fohlen den Sprung in die Bundesliga geschafft. „Natürlich hat Marcel von der Personalsituation profitiert, aber es spricht für sich, dass wir im eigenen Nachwuchs Spieler haben, die wir in solch einer Situation bringen können“, sagt der 65-jährige Rheinländer.
Rückendeckung für Sportdirektor Max Eberl
Für jede Menge Gesprächsstoff sorgte am letzten Spieltag der Bundesligahinrunde ganz besonders der Gladbacher Sportdirektor. Max Eberl brachte mit seiner Kritik an den eigenen Fans viele zum Nachdenken. Vereinsintern stärkt man bei Borussia Mönchengladbach dem 44-Jährigen nach der öffentlichen Äußerung den Rücken. „Max hat von uns totale Rückendeckung. Er hatte das Gefühl, dass da etwas in die falsche Richtung läuft auf den Tribünen und dass er sich vor seine Mannschaft stellen musste. Wir alle haben Verständnis für Kritik, wir haben aber kein Verständnis dafür, dass jemand einen 18-Jährigen auspfeift, weil der einen Rückpass spielt. Borussias Weg wird immer mit jungen Spielern verbunden sein, und diese Spieler werden von uns immer die totale Unterstützung bekommen“, verdeutlicht Präsidiumsmitglied Bonhof.
Kurz vor Weihnachten steht mit dem Heimspiel gegen die Werkself noch eine letzte schwierige Aufgabe für das Jahr 2017 an. Die Gladbacher wollen trotz der aktuell starken Leverkusener Mannschaft alles dafür geben, das Viertelfinale zu erreichen. Vor knapp 50.000 Zuschauern will man den Borussia-Park in diesem Jahr noch ein letztes Mal beben lassen. „Die Mannschaft wird alles dafür tun, um den Funken auf die Tribünen überspringen zu lassen – und umgekehrt können auch unsere Fans die Mannschaft anzünden und den Funken auf den Platz überspringen lassen“, weiß auch Rainer Bonhof.