Gladbach-Gegner Basaksehir FK: Präsident Erdogan, Bundesliga-Spieler und Geheimfavorit
Nach dem überraschend deutlichem 3:0-Auswärtserfolg von Borussia Mönchengladbach gegen die TSG 1899 Hoffenheim, stehen die „Fohlen“ nun in der Europa League ihrer nächsten Aufgabe gegenüber. In dem Wettbewerb treffen sie auf den türkischen Erstligisten Istanbul Basaksehir FK. Ein Klub, der nach seinem Gang in die zweite Spielkasse stärker zurückkam als zuvor.
Aufstieg, Abstieg, Top-Team
Seit 1990 besteht Gladbachs kommender Gegner als Verein. Bis 2014 jedoch, war der Klub noch als Betriebsmannschaft der Istanbuler Stadtverwaltung angemeldet. Doch schon zuvor konnte man beachtliche Erfolge feiern. 2007 gelang dem Hauptstadtklub der erste Aufstieg in die Süper Lig.
Nur vier Jahre später feierte man den Einzug ins nationale Pokalfinale, in dem man aber verlor. Seitdem nahm die Entwicklung des Vereins eine rasante Entwicklung. 2013 stieg man wieder aus der höchsten Liga ab, ein Jahr später kehrte man postwendend zurück. Seitdem hat sich das Team zu einem Top-Klub etabliert. Neben den großen Istanbul-Klubs ist Basaksehir ein Geheimfavorit, wenn es um die Top-Platzierungen geht.
Die beste Platzierung bisher erreichte man in der Spielzeit 16/17 mit dem Vize-Meister-Titel. In der laufenden Spielzeit hängt man dieser Platzierung aber hinterher. Derzeit rangiert das Team von Trainer Okan Buruk auf Platz acht. Sein Kader besitzt laut „Transfermarkt“ einen Gesamt-Marktwert von rund 60 Millionen Euro. Der Kader von der Borussia aus Gladbach hingegen rund 257 Millionen Euro.
Das türkische Team ist gespickt mit vielen Alt-Stars. Das Durchschnittsalter beträgt knapp 29 Jahre. Beim kommenden Europa League-Gegner sind es rund drei Jahre weniger. Die bekanntesten internationalen Stars dürften Arda Turan, Robinho, Gökhan Inler, Martin Skrtel, Gael Clichy und Mehmet Topal sein. Zu denen gesellen sich viele bekannte Gesichter aus der Bundesliga.
Konterspiel – Top und Flop zugleich
Demba Ba (TSG Hoffenheim), Eljero Elia (Hamburger SV, Werder Bremen), Junior Caicara (Schalke 04), Tunay Torun (HSV, Hertha BSC, VfB Stuttgart), Milos Jojic (Borussia Dortmund, 1.FC Köln) und Berkay Özcan (VfB, HSV) waren allesamt in der Fußball-Bundesliga aktiv.
Mit der Rückennummer zwölf wird aber keiner der Akteure auflaufen. Denn diese ist für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan reserviert. Er soll bei der Gründung des Klubs involviert gewesen sein und trug bei einem Freundschaftsspiel diese Nummer auf seinem Trikot. Diese wird, seitdem nicht vergebe.
Am kommenden Donnerstag reisen die Gladbacher zunächst zu den Türken. Dabei wird im „3. İstanbul Başakşehir Fatih Terim“ gespielt. Das Stadion fasst rund 17 300 Plätze für die Zuschauer. Seit der Ausgliederung des Klubs 2014 gibt es die Spielstätte.
In dieser Spielzeit hat Basaksehir einen neuen Trainer. Den zuletzt sehr erfolgreichen Trainer Abdullah Avci zog es nach dem Ablauf der Saison 18/19 zum Top-Klub Besiktas Istanbul. In der neuen Saison zeichnet sich das Team von Orkan Buruk durch das Offensivspiel aus. Die Stärken liegen im Konterspiel und dem Herausspielen von Torchancen. Die grundsätzliche Qualität entsteht eher durch die individuelle Klasse der verschiedenen Spieler als durch ein taktisches Mannschaftsgebilde.
Probleme zeigten sich bei dem Verteidigen von Kontern. Da könnte, Bundesligist Borussia Mönchengladbach ansetzten. Das Team von Marco Rose kann durchaus starke Konter spielen und damit auswärts clever agieren. Bisher haben die Türken nur Erfahrung aus Deutschland mit der TSG 1899 Hoffenheim gemacht. Dabei verlor man einmal und spielte einmal Remis.